Türkei ist nur Verschnaufpause: 2000 Flüchtlinge pro Tag auf Lesbos

Die griechische Insel Lesbos bleibt ein Brennpunkt der Flüchtlingskrise. Fast 2000 Flüchtlinge und Migranten kamen dort nach Schätzungen von Hilfsorganisationen in den vergangenen Wochen täglich auf Schlauchbooten an.
Die allermeisten sind Syrer und Iraker. Aus der wenige Kilometer entfernten Türkei, wo sich zwei Millionen Flüchtlinge aufhalten, wollten viele wegen der Überfüllung und schwierigen Situation weg, so einer der Ankömmlinge am Strand von Lesbos, der syrische Familienvater Mohammed Jahia.
“Ich bin so glücklich, allein für meine Kinder”, sagt Jahia. “Sehen Sie sich diese Leute an, sie heißen uns willkommen, sie haben trockene Kleidung für unsere Kinder. Sie geben uns zu Essen. Ich mag Griechenland.”
Gerüchte über Beschwerlichkeiten oder schlechte Behandlung in Ungarn würden niemanden in seiner Situation abschrecken, sagt der Mann.
Griechenland wird mit der großen Zahl unterdessen kaum fertig. Auf Lesbos allein halten sich laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR derzeit etwa 20.000 Flüchtlinge auf.
Um die Insel zu entlasten hat die griechische Regierung zwei Fährschiffe gechartert. Insgesamt wurden so laut UNHCR seit Montag über 13.000 Menschen zum Festland gebracht.
My colleague Eddie Mulholland in action amid refugee crisis in #Lesbos. pic.twitter.com/p1KmWHtcEQ
— Nick Squires (@NickSquires1) 7 Septembre 2015
Dort macht sich die große Mehrheit dann weiter auf den Weg nach Norden, zum nächsten Nadelöhr, der griechisch-mazedonischen Grenze.