Alexander Lukaschenko steht vor der Wiederwahl in Weißrussland. Seit 1994 ist er in dem Land an der Macht.
In Weißrussland hat die Präsidentschaftswahl begonnen. Das Ergebnis steht nach Ansicht von Beobachtern bereits fest: Alexander Lukaschenko, der mit seinem Sohn Nikolaj wählen ging, wird seine seit 21 Jahren andauernde Herrschaft wohl um eine neue Amtszeit verlängern. Er selbst steckte sich das Ziel von 80 Prozent der Wählerstimmen.
Neben Lukaschenko treten drei weitere Kandidaten an. Die wichtigsten Oppositionspolitiker sind von der Wahl ausgeschlossen oder boykottieren sie. Ein russischer Analyst erklärte, dass es jedoch durchaus andere Gründe für die Weißrussen gibt, den von Kritiker oft als “letzten Diktator Europas” bezeichneten Lukaschenko wiederzuwählen. “Auf der einen Seite beklagen die Menschen das Absenken der Lebensstandards. Zum ersten Mal war Lukaschenko nicht in der Lage, eine Erhöhung der Gehälter zu garantieren. Doch diese Sorgen wurden vom Faktor Ukraine gedämpft. Die Geschehnisse in der Ukraine beunruhigen die Wähler”, so Alexandre Klaskovski.
Obwohl Weißrussland traditionell als Verbündeter Moskaus gilt, hatte sich Lukaschenko in letzter Zeit immer häufiger öffentlich von der Kreml-Politik distanziert. Als Gastgeber der Minsker Friedensgespräche und durch die Freilassung politischer Gefangenen näherte er sich zuletzt Europa an.
Oppositionelle in Weißrussland begnadigt http://t.co/6Bz7eh8BLK
— euronews Deutsch (@euronewsde) August 23, 2015