COP21 - Ende oder Beginn einer industriellen Revolution?

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Von Euronews
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Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris zielen viele der 40.000 Teilnehmer auf eine neue Weltwirtschaftsagenda für die nächsten 15

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Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris zielen viele der 40.000 Teilnehmer auf eine neue Weltwirtschaftsagenda für die nächsten 15 Jahre. Schon das ein Kraftakt.

Andere, wie UN-Klimachefin, Christiana Figueres, sagen offen, Ziel der Verhandlungen sei, “das seit mindestens 150 Jahren, seit der industriellen Revolution, geltende wirtschaftliche Entwicklungsmodel zu ändern.”

Die Delegation aus Bolivien hat für die Gespräche offizielles Material aus dem Koffer geholt. Deren “dauerhafte Lösung” des Problems Klimawandel: “Wir müssen den Kapitalismus zerstören.”

Argument der Gegenseite: Immerhin habe sich die Lebenserwartung in den vergangenen eineinhalb Jahrhunderten mehr als verdoppelt. 1870 hätten mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung in extremer Armut gelebt, von weniger als 1 Dollar pro Tag (Wert 1985). In diesem Jahr sehe die Weltbank die extreme Armut auf unter 10% fallen, zum ersten Mal in der Geschichte.

Der Leiter der Greenpeace-Abteilung “Internationale Klimapolitik”, Martin Kaiser, nimmt, was er kriegen kann:

“Wir sind in einer neuen Welt, und jedes Land sollte sein Möglichstes zu tun, um die Treibhausgasemissionen zu senken. Wir brauchen auch eine klare Entscheidung über das Langfrist-Ziel Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und Einstieg in 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2050. Ich meine, es gibt eine fifty-fifty Chance, dass wir das hinkriegen.”

Und die Kosten? In Einbußen an Wirtschaftkraft addieren sie sich nach – inoffiziellen – Medienberichten ("Wall Street Journal") zu insgesamt mindestens 690 Milliarden Euro pro Jahr bis 2030, wenn man die Versprechen der EU, Mexikos, der USA und Chinas in Paris für bare Münze nimmt. Das in etwa entspräche der Wirtschaftskraft der Schweiz, Saudi-Arabiens oder der Türkei ("Weltbank").

Die Vereinigung der Energieintensiven Industrien (EID) in Deutschland fürchtet ungleiche Wettbewerbsbedingungen, weil nicht alle das Thema gleich ernst nähmen: “Allein Europa hat ein Regelwerk für den Klimaschutz etabliert, das die gesamte produzierende Industrie abdeckt.” so Geschäftsführer Jörg Rothermel.

Sigrid Ulrich

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