EZB-Chef Draghi wehrt "Zombifizierungs"-Kritik an Europas Banken ab - Anfang März wird die Geldpolitik gecheckt

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Von Euronews
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Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt trüberen Aussichten für die Wirtschaft der Euro-Zone. Die ersten Wochen des Jahres hätten gezeigt, dass die

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Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt trüberen Aussichten für die Wirtschaft der Euro-Zone.

Die ersten Wochen des Jahres hätten gezeigt, dass die Euro-Zone und die Europäische Union mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert seien, sagte EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europa-Parlaments in Brüssel. “Die EZB steht bereit, ihren Teil zu tun.” Anfang März werde man die Wirksamkeit der Geldpolitik checken.

EZB-Präsident Mario Draghi: “Es gibt eine Untergruppe von Banken mit einem erhöhten Anteil an notleidenden Krediten (non-performing loans, NPL). Allerdings wurden diese NPLs während der umfassenden Prüfung – Comprehensive Assessment – identifiziert, zum erstenmal nach denselben Kriterien, seither wurde angemessen Vorsorge betrieben. Deshalb sind wir in einer guten Position, die notleidenden Kredite in den kommenden Jahren geordnet zu reduzieren.”

Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret hatte die «Zombifizierung» des europäischen Bankensektors beklagt, das Aussitzen von Problemen. «Es gab in Europa keine strukturelle Marktbereinigung, viele Banken überleben, weil sie am Tropf der EZB hängen», sagte Dombret («Der Spiegel»).

Mario Draghi:

“Angesichts der jüngsten Finanzmarktturbulenzen werden wir die Übertragung unserer geldpolitischer Impulse durch das Finanzsystem, und insbesondere durch Banken, analysieren.”

Sollten die niedrige importierte Inflation oder die jüngsten Finanzturbulenzen zu Abwärtsrisiken für die Preisstabilität führen, werde der EZB-Rat ohne zu zögern tätig werden.

Auf die Frage nach einem möglichen Ankauf notleidender Kredite italienischer Banken sagte Draghi: “Wir kaufen gar nichts an. … Die Frage ist, ob die notleidenden Kredite unter bestimmten Bedingungen (ABS-Format) als Sicherheit akzeptiert werden können.”

Die sogenannte Asset-Backed Securities (ABS)-Initative der EZB soll die Marktteilnehmer besser informieren, was ihre forderungsbesicherten Wertpapiere aktuell wert sind. ABS sind verzinsliche Wertpapiere, die Zahlungsansprüche gegen eine Zweckgesellschaft zum Gegenstand haben. Dabei verwendet die Zweckgesellschaft die Mittel ausschließlich zum Erwerb von Forderungen, meist mehrerer Gläubiger und verbrieft sie zu einem Wertpapier.

Twitter-Spott:

9:46:16 AM RTRS – ECB'S DRAGHI SAYS QE HAS WORKED A LOT pic.twitter.com/ozzXDNxvpE

— FxMacro (@fxmacro) February 15, 2016

su mit Reuters

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