Mit fünf Kindern in Idomeni: Eine syrische Mutter erzählt

Besonders belastend ist die katastrophale Lage in dem überfüllten Zeltlager von Idomeni für die Kinder. Nisrin Schicho, eine Frau aus der syrischen Stadt Aleppo, floh mit ihren fünf Kindern hierher. Ihr Mann starb vor drei Jahren bei einem Bombenangriff. Seit zehn Tagen sitzen sie jetzt in Idomeni fest. “Es ist schwer,” erzählt sie. “Ich war Hausfrau und mein Mann war alles für mich. Jetzt bin ich Mutter und Vater zugleich, das ist sehr schwer.”
Etwa 40 Prozent der Menschen in dem Zeltcamp sind Kinder. Viele von ihnen sind krank, leiden an Atemwegsinfekten, Fieber und Durchfall-Krankheiten. “Es ist schwer mit fünf Kindern,” erzählt Nisrin Schicho weiter. “Gestern regnete es und meine Kinder waren total durchnässt, auch die Decken waren nass. Ich trocknete meine Kinder und legte sie schlafen. Ich habe seitdem nicht geschlafen.”
Griechenland möchte das Lager in den kommenden zwei Wochen räumen. Doch die Umverteilung der Menschen ist noch nicht organisiert. Und so ändert sich am Elend von Nisrin und ihren Kindern vorerst nichts.