Streit um Stromtrasse treibt Zehntausende Afghanen auf die Straße

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die geplante Route einer Stromtrasse zu demonstrieren. Die meisten von ihnen gehören der größten ethnischen Minderheit, den Hasara, an. Die Stromtrasse sollte ursprünglich durch zwei hauptsächlich von dieser Gruppe bewohnte Provinzen verlaufen. Die Regierung änderte die Route allerdings. Einem Gutachten zufolge verursache der ursprüngliche Plan zu hohe Kosten, zudem verzögere er das Projekt.
#AFG: #Afghan protesters chant anti-government slogans during a #demonstration in #Kabul; #AFPpic.twitter.com/dyBuxyCkzQ
— shahmarai (@shahmarai) 16. Mai 2016
Die Demonstranten beklagen die wirtschaftliche Benachteiligung und fortgesetzte Diskriminierung der Hasara. Nur rund dreißig Prozent der Afghanen haben bislang Strom. Das bestehende Elektrizitätssystem ist zudem sehr störanfällig, immer wieder kommt es zu Stromausfällen. “Wir wollen Gerechtigkeit, sonst nichts”, so ein Demonstrant. “Wir bestehen auf unsere Rechte, nichts weiter. Wir haben uns hier versammelt, um für Gerechtigkeit zu kämpfen.”
Holding free assemblies & peaceful protests as per the law is of the basic rights of the citizens of Afghanistan. #PressRelease (1/n)
— ارگ (@ARG_AFG) 16. Mai 2016
Die Sicherheitskräfte hatten in der Nacht die Straßen Richtung Präsidentenpalast und Flughafen blockiert. Bei einer ähnlich großen Demonstration waren im November Tausende Menschen auf den Regierungspalast zumarschiert, einige hatten das Gebäude anschließend angegriffen.