Volle Gefängnisse nach Verhaftungswelle: Türkei will bis zu 93.000 Häftlinge freilassen

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Von Patrick Wauthier
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Die Türkei will gut 38.

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Die Türkei will gut 38.000 Gefängnisinsassen vorzeit entlassen. Die Regelung gilt zunächst nur für Personen, die wegen geringfügigerer Delikte verurteilt wurden und deren verbleibende Haftdauer weniger als zwei Jahre beträgt. Mittelfristig sollen über Bewährungsverfahren aber bis zu 93.000 Inhaftierte frei kommen können. Ausgeschlossen sind schwere Straftaten wie Mord, Sexualdelikte oder Verbrechen gegen den Staat.

Die Freilassungen geschähen unter Auflagen und seien keine Begnadigungen, so Justizminister Bekir Bozdağ am Mittwoch. Schon am Mittag, kurz nach der Bekanntgabe am Mittwoch, wurden die ersten Inhaftierten entlassen.

Ihr Glück verdanken sie wohl der Verhaftungswelle nach dem gescheiterten Putschversuch vom 15. Juli. Denn laut Justizminister Bozdağ sind die türkischen Gefängnisse mit über 214.000 Insassen voll. Das sind 38.000 mehr als noch im Januar. Türkische Medienberichte sprechen von Überbelegung in zahlreichen Strafvollzugsanstalten.

Rund 40.000 Personen, die mit der offiziell beschuldigten Gülen-Organisation in Verbindung stehen sollen, wurden seit Juli in Untersuchungshaft genommen. Gegen die Hälfte von ihnen wurden inzwischen Strafverfahren eröffnet.

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