Staatstrauer in Usbekistan

Tausende Menschen haben sich in Taschkent in Usbekistan versammelt, um Abschied von Präsident Islam Karimow zu nehmen.
“What are we going to do without you?” a weeping #Uzbek mourner shouted. Perhaps live a bit better? #Karimovpic.twitter.com/Gq7YILcCHj
— Jonathan Eyal (@JEyal_RUSI) 3 September 2016
Der Präsident der ehemaligen Sowjetrepublik war vergangenes Wochende nach einem “Schlaganfall ins Krankenhaus“http://de.euronews.com/2016/08/29/usbekischer-praesident-karimow-erleidet-hirnblutung gebracht worden. Die Behörden hatten am Freitag seinen Tod verkündet.
Karimow wird nun von Taschkent in seine Heimatstadt Samarkand überführt, wo die Beerdigung stattfinden soll. Trauernde sollen in Samarkand Gelegenheit haben, sich von Karimow zu verabschieden, teilte die Führung mit.
In Usbekistan gilt eine dreitägige Staatstrauer.
Aus Moskau soll Regierungschef Dmitri Medwedew zur Beisetzung reisen. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach der Familie sein Beileid aus. Ex-Sowjetpräsident und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow würdigte Karimow als talentierten Politiker mit starkem Charakter.
Der 78-Jährige hatte Usbekistan mehr als ein Vierteljahrhundert lang reagiert. Nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 war er zum ersten und bislang einzigen Präsidenten des Landes gewählt worden. Menschenrechtsorganisationen hatten Karimow Wahlfälschung sowie Folter und willkürliche Verhaftungen von Regierungsgegnern vorgeworfen.
The heavy human toll of Islam Karimov's 27-year rule of Uzbekistan: #oped by
AnnaNeistat</a> <a href="https://t.co/ev0dMi0qoZ">https://t.co/ev0dMi0qoZ</a> <a href="https://t.co/9dab7Fy53S">pic.twitter.com/9dab7Fy53S</a></p>— AmnestyInternational (
AmnestyOnline) 3 September 2016
Unklar ist, wer Karimows Nachfolge antreten wird. Experten fürchten einen Machtkampf nach dem Tod des Staatschefs. Beobachter vermuten, dass die Behörden daher aus Vorsicht wenig Informationen über Karimows Zustand herausgegeben haben. Das überwiegend muslimisch geprägte Usbekistan gilt als Rückzugsort für islamistische Extremisten.