Zum ersten Mal seit den Protesten für mehr Demokratie vor zwei Jahren wird in Hongkong ein neues Parlament gewählt.
Zum ersten Mal seit den Protesten für mehr Demokratie vor zwei Jahren wird in Hongkong ein neues Parlament gewählt. Einige der Aktivisten bei den Protesten im Jahr 2014 dürfen laut Umfragen hoffen, einen Sitz im Abgeordnetenhaus zu erobern. Im Vorfeld hatten die Wahlbehörden der chinesischen Sonderverwaltungszone die Kandidaturen von fünf Unabhängigkeitsbefürwortern mit der Begründung abgewiesen, sie verstießen gegen Hongkongs Mini-Verfassung. Sie gilt seit 1997, als die damalige britische Kronkolonie Hongkong an China übergeben wurde – gemäß der Formel “ein Land, zwei Systeme”.
Die Volksrepublik sagte Hongkong für 50 Jahre eine weitreichende innere Autonomie zu. Die Hongkonger Opposition wirft Peking jedoch vor, sich zunehmend in die Angelegenheiten der Stadt einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen. Der Hongkonger Führung lastet sie an, sich dem chinesischen Einfluss nicht wirksam genug entgegenzustellen. Die Forderung nach Unabhängigkeit war bislang in Hongkong tabu, die Idee gewinnt aber immer mehr Unterstützer. Anfang August hatten die ausgeschlossenen Kandidaten die erste Demonstration für die Unabhängigkeit von China angeführt.
Are Hong Kong's elections fair? https://t.co/Fh1×4jqSrWpic.twitter.com/9g2P8SvQ1m
— The Economist (@TheEconomist) 3. September 2016