Hacker beschuldigen jetzt auch deutsche Sportler des Dopings

Die nach eigenen Angaben russischen Cyber-Spione “Fancy Bear” haben ihre Drohung wahrgemacht: Nachdem sie zuerst vertrauliche medizinische Berichte von US-Sportlern veröffentlicht hatten, sind jetzt Sportler anderer Nationen dran. Wie die britischen Radprofis Chris Froome und Bradley Wiggins.
Greetings.
— Fancy Bears' HT (@FancyBears) 14. September 2016
We are #FancyBears' hack team.
We go on exposing #doping athletes
https://t.co/9bqTXUwpoYpic.twitter.com/hEjqhoLcVA
Beide nahmen oder nehmen Medikamente ein, die im Sport eigentlich verboten sind. Aber nicht mit Sondererlaubnis vom Arzt. Die hatten beide. Christopher Froome für das entzündungshemmende Prednisolon, Bradley Wiggins für das Asthmamittel Salbutamol.
Auch die anderen auf fancybear.net gelisteten Sportler hatten ärztliche Genehmigungen. Unter anderen sind der tschechische Tennisstar Petra Kvitova, US-Kugelstoßerin Michelle Carter und auch Sportler aus Deutschland wie Diskuswerfer Robert Harting. Der gibt sich gelassen: Ein Hexenschuss habe ihn zur Einnahme des Medikaments gezwungen. Ein Geheimnis sei das nicht.
Alles entspannt.Die Medikamente stehen jedem Patienten offen.Wir Sportler melden das,um zu ent-zweifeln.Hexenschuss. pic.twitter.com/iGiKXqj16W
— Robert Harting (@DerHarting) 15. September 2016
Im Fall Harting mag die Ausnahme gerechtfertigt sein. Doch zur Regel sollte sie nicht werden. Die Wada muss sich gut überlegen, welche Schlüsse sie aus den “Fancy-Bear”-Enthüllungen zieht.