Thailands Skandalkronprinz will sein Image aufpolieren

Thailands Skandalkronprinz will sein Image aufpolieren
Von Andrea Büring

Mit seinem Privatleben sorgte er einst für negative Schlagzeilen, doch seit 2014 bereitet sich Kronprinz Maha Vajiralongkorn auf die Amtsnachfolge vor.

Thailand steht vor ungewissen Zeiten. Im politisch gespaltenen Land wurde König Bhumibol eine einigende Wirkung nachgesagt. Der umstrittene Sohn Maha Vajiralongkorn wird es schwer haben, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.

Alarmiert vom schlechten Gesundheitszustands König Bhumibols, versucht der Kronprinz seit 2014, sein angekratzes Image aufzupolieren. Er übernahm mehr königliche Pflichten und karitative Aufgaben. So konnte er vor allem bei der ländlichen Bevölkerung punkten.

Um sich mit der Militärregierung des Landes gut zu stellen, distanzierte er sich vom umstrittenen früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, der im Exil lebt.

Prinz zwischen Laster und Luxus

Für negative Schlagzeilen sorgte Maha Vajiralongkorn vor allem mit seinem Privatleben. Er ist mittlerweile von seiner dritten Ehefrau getrennt.

Wie ein typischer Prinz verbrachte er seine Jugend in teuren Privatschulen in Großbritannien und Australien. Maha Vajiralongkorn absolvierte eine Ausbildung zum Offizier und Piloten bei der thailändischen Armee.

Er hat ein Faible für großformatige Tattoos:

Ehefrau Nr. 3 Srirasmi Suwadee stammte als einzige aus einfachen Verhältnissen. Halbnackt fütterte sie bei einer Feier 2007 den Familienpudel mit Geburtstagstorte und wurde dabei gefilmt.

Ein Skandal, der für viele Thailänder den dekadenten Lebenswandel Maha Vajiralongkorns symbolisiert.

Laut Forbes wird das Gesamtvermögen der Königsfamilie auf mehr als 27 Milliarden Euro geschätzt.

Kritik gilt als Majestätsbeleidigung

Beliebter und möglicherweise für das Amt geeigneter ist Schwester Chakri Sirindhorn, doch ihre Nachfolge verbietet die Verfassung.

Ohnehin ist die Königsnachfolge ein heißes Eisen. Wer darüber öffentlich spekuliert, dem könnte “Majestätsbeleidigung” vorgeworfen werden, ein Delikt, das mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft wird.

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