Ein Nashorn ist in einem französischen Zoo erschossen worden. Die Täter sägten dann eines der beiden Hörner ab und stahlen es.
Wir hätten nie gedacht, dass Wilderer so etwas in einem Zoo in Europa tun könnten.
Zooleiter
Ein Nashorn ist in einem französischen Zoo erschossen worden. Der oder die Täter sägten dann eines der beiden Hörner ab und stahlen es.
Vermutlich benutzten sie eine Kettensäge. Das zweite Horn wurde nur angeschnitten; möglicherweise wurden die
Täter gestört, oder ihre Säge fiel aus. Zwei weitere Nashörner blieben verschont.
Auf dem Zoogelände leben fünf Mitarbeiter, und es gibt Überwachungskameras, allerdings nicht in diesem Bereich. Niemand bekam etwas von dem Verbrechen mit; das Gelände ist jedoch äußerst weiträumig.
Bilder des noch kleinen Nashorns aus dem Zoo im niederländischen Arnheim, wo es 2012 geboren wurdeDer Zoo von Thoiry, zum Teil eine Art Safaripark, ist außerdem weit abgelegen, rund fünfzig Kilometer westlich von Paris. Thoiry selbst hat nur rund 1300 Einwohner.
In Afrika sei so etwas ein Riesenproblem, sagt Zooleiter Thierry Duguet; aber nie habe man gedacht, dass Wilderer das in einem Zoo in Europa tun könnten.
Ein Porträt des Zoos von ThoiryDer Handel mit den Hörnern ist weltweit verboten. Auf dem Schwarzmarkt werden daher Höchstpreise gezahlt – für ein Kilo mehrere zehntausend Euro, noch mehr sogar als für ein Kilo Gold.
Vor allem in China und Vietnam ist das Horn gefragt: Ihm werden dort heilende Kräfte zugeschrieben. Allerdings besteht das Horn auch nur aus Keratin, genauso wie menschliche Fingernägel.
Das vier Jahre alte Nashorn gehörte zur Unterart der südlichen Breitmaulnashörner; das ist die größte Nashornart. Beheimatet ist sie vor allem in Südafrika.
Die Breitmaulnashörner waren dort schon fast ausgestorben, in den letzten Jahren hat sich der Bestand aber wieder erholt und liegt bei rund zwanzigtausend Tieren. Wilderer töten dort jedoch jedes Jahr mehr als tausend Nashörner.