Das "Draw the Line"-Projekt will Ideen fürs Mitmachen in politischen und gesellschaftlichen Bereichen anregen und fördern.
“Comics sind eine Einstiegsdroge für Literatur”, behauptete der US-Cartoonist Art Spiegelman. Eine Gruppe von rund 100 internationalen Comic-Zeichnern und Illustratoren hat das Projekt “Draw the Line” gegründet. Es soll als visueller Leitfaden für politische Aktionen dienen, die jedermann ins Leben rufen oder zumindest für sich nutzen kann.
“Draw the Line” will sich als Reaktion auf soziale und politische Umwälzungen in den USA, Europa und weltweit verstanden wissen. Mit über 100 Comics wird illustriert, wie Bürger ihre Gemeinde, die Politik und die ganze Welt beeinflussen können.
“Draw the Line” wurde von Myfanwy Tristram in Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Künstlern ins Leben gerufen.
“Auch ich fand die politischen Entwicklungen im Jahr 2016 ziemlich furchterregend. Ich wollte etwas Positives dagegen setzen,” sagte Tristram.
Inspirationen fand Tristram durch Bewegungen wie Black Lives Matter, den Women’s March oder Standing Rock. So kamen mehr als 100 politische Aktivitäten zusammen, deren Spektrum von harmlos bis radikal reicht. Alle Ideen basieren auf dem Wunsch nach Veränderungen hin zu einer besseren Welt.
Nachfolgend einige Beispiele aus dem Projekt:
ACHTSAM SPENDEN
Organisationen bedenken, deren Werte man teilt. Grafik: Dave McKean
DIE BLASE VERLASSEN
Soziale Medien wie Twitter und Facebook unterstützen sogenannte Echokammern, wo User überwiegend dieselben Meinungen vertreten. Einen anderen Weg geht in Großbritannien die Plattform PositionDial.com. Auf ihr lässt sich die eigene Meinung überprüfen und abgleichen. Grafik: Adrien Lee
GUTE ABSICHTEN ÜBERPRÜFEN
Grafik: Richy K. Chandler
ENTSCHEIDERN FOLGEN
Grafik: Mijal Bloch
PARTEIMITGLIEDSCHAFT
Grafik: Freya Harrison
ZUR MEINUNG STEHEN
Grafik: Josie Pearse_
SCHERZE KÖNNEN AUFLOCKERN
Grafik: Jim Medway
LÄCHELN STATT STARREN
Einer der Künstler sagte: “Ich sitze im Rollstuhl und spüre oft Blicke auf mich. Diejenigen, die mich nicht anstarren, sondern mir einfach zunicken oder lächeln, bescheren mir damit Freude.” Er rät deshalb: “Seht das Individuum, nicht den Unterschied.”
Grafik: Mirka Oinonen
WILDES GÄRTNERN
Seit 1945 hat Großbritannien 97 Prozent seines Bestandes an Wildblumen verloren. Im Gegenzug boomt gerade in Metropolen wie London und Berlin das Anlegen von wilden Anpflanzungen bzw.Gärten an Straßenkreuzungen oder auf Dächern.
Grafik: Birta Thrastardottir
NIEMAND AUSSCHLIESSEN
Grafik: Kripa Joshi_
MEHR INFO:
Webseite: drawthelinecomics.com
Facebook: facebook.com/drawthelinecomics