Hört Trump schlecht? Oder wollte er Merkel nicht hören?

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Von Kirsten Ripper mit SPIEGEL, dpa
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Donald Trump will die Frage von Angela Merkel, ihr den Fotografen zuliebe die Hand zu reichen, nicht gehört haben.

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Donald Trump will die Frage von Angela Merkel, ihr den Fotografen zuliebe die Hand zu reichen, nicht gehört haben. Das hat der Sprecher des US-Präsidenten Sean Spicer dem SPIEGEL gegenüber erklärt.

Seit Freitagabend tobt die Kommentarschlacht in der Presse und in den sozialen Medien.

Offenbar ist die Situation aber nicht nur für Angela Merkel schwierig. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker beklagte eine Entfremdung von den USA und warnte die Regierung in Washington vor einem Handelskrieg mit Europa. Juncker sagte der “Bild am Sonntag”: “Ein Handelskrieg wäre weder im Interesse Europas noch der USA. Wir müssen die protektionistischen Töne der Regierung Trump aber ernstnehmen und vorbereitet sein.” Juncker betonte, dass er sich am Dienstag mit Japans Premierminister Shinzo Abe treffen werde. “Wir wollen noch in diesem Jahr ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan abschließen.”

Die deutsche Tageszeitung DIE WELT spricht vom “postsowjetisch anmutenden Weißen Haus”.

Hammer-Text von robinalexander_</a> : Was Merkel im postsowjetisch anmutenden Weißen Haus erlebte <a href="https://t.co/zmgxPVROse">https://t.co/zmgxPVROse</a> via <a href="https://twitter.com/welt">welt

— Oliver Michalsky (@omichalsky) 18. März 2017

Die 10 besten Tweets zu Merkel-Trump – Blicke sprechen Bände https://t.co/L1VmT6YMCZpic.twitter.com/VtNUTvY1SP

— euronews Deutsch (@euronewsde) 18 mars 2017

Dass der US-Präsident mit Deutschland nicht wirklich zufrieden ist, tat er nach dem Treffen mit der deutschen Kanzlerin auf Twitter kund.
Trump twitterte am Samstag: “Trotz allem, was ihr von den Fake News (Falschmeldungen) gehört habt, hatte ich ein großartiges Treffen mit
der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dennoch: Deutschland schuldet der Nato riesige Summen, und die Vereinigten Staaten müssen
besser für ihre mächtige und kostspielige Verteidigung bezahlt
werden, die sie Deutschland bieten!”

Despite what you have heard from the FAKE NEWS, I had a GREAT meeting with German Chancellor Angela Merkel. Nevertheless, Germany owes…..

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. März 2017

…vast sums of money to NATO & the United States must be paid more for the powerful, and very expensive, defense it provides to Germany!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 18. März 2017

Die deutsche Kanzlerin hatte Trump versprochen, Deutschland werde das NATO-Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, bis 2014 einhalten. Auch die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte bei ihrem Besuch in Washington das Thema mit ihrem US-Kollegen besprochen. James Mattis hatte die Zwei-Prozent-Frage auch mit der NATO in Brüssel diskutiert.

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