Flüchtlinge: "Von vielen Schiffbrüchen bekommen wir gar nichts mit"

Vor der libyschen Küste sind mehr als 400 Flüchtlinge gerettet worden. Sie waren in einem 17 Meter langen Holzboot unterwegs- eine NGO nahm die Migranten auf und kündigte an sie nach Sizilien zu bringen.
Dieses Unglück zeigt, dass wir von vielen Schiffbrüchen gar nichts mitbekommen
Sprecher der Internationalen Organisation für Migration
Wie durch ein Wunder hat ein 16-Jähriger einen Schiffbruch auf dem Mittelmeer überlebt, bei dem mehr als 140 Menschen gestorben sein könnten. Festgeklammert an ein Stück Holz sei er von der spanischen Fregatte «Canarias» entdeckt und Dienstagnacht von der Küstenwache nach Lampedusa gebracht worden, sagte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Flavio Di Giacomo.
Den Rettungskräften habe der Junge berichtet, dass er im libyschen Sabrata mit 146 anderen an Bord eines Bootes ging, das schließlich
verunglückte. Es seien auch fünf Kinder und mehrere schwangere Frauen dabei gewesen. Die IOM geht davon aus, dass der 16-Jährige als einzigerüberlebt hat.
«Dieses Unglück zeigt, dass wir von vielen Schiffbrüchen gar nichts mitbekommen», sagte Di Giacomo. Es könnten also in diesem
Jahr bereits deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen sein als die 649, die die IOM als offizielle Zahl nennt.