Syrien, ein Trainingscamp für russischsprachige Rebellen

Syrien, ein Trainingscamp für russischsprachige Rebellen
Von Euronews
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Im Oktober 2016 stürmten russische Antiterroreinheiten ein Haus in Magas, der Hauptstadt der nordkaukasischen autonomen Republik Inguschetien.

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Im Oktober 2016 stürmten russische Antiterroreinheiten ein Haus in Magas, der Hauptstadt der nordkaukasischen autonomen Republik Inguschetien. Während der Operation wurden sechs Kämpfer getötet, einer von ihnen gehörte offenbar zum so genannten Islamischen Staat. Er war in Syrien und soll nach Informationen vom Inlandsgeheimdienst FSB Anschläge in Russland geplant haben.

Kein Einzelfall, in den vergangenen Jahren schlossen sich Tausende russischsprachige Kämpfer der Dschihadistenmiliz an. Die meisten von ihnen sollen im Lauf des Jahres 2013 nach Syrien gegangen sein. Dem FSB zufolge waren es Ende 2015 etwa 3.000, einige Quellen sprechen sogar von 5.000 Personen.

Russland hat sich Ende 2015 in den Syrienkrieg eingeschaltet – mit Luftschlägen und auf Bitte des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Seine Angriffe gelten vor allem den Regionen, in denen sich die meisten Kämpfer aus dem Nordkaukasus aufhalten. Deshalb sprechen einige politische Beobachter von Wladimir Putins drittem Tschetschenienkrieg.

Seit den Kämpfen im Nordkaukasus ist die Region höchst instabil. Aber nicht nur von hier stammen die Kämpfer in Syrien, sondern auch mehr und mehr aus Zentralasien wie Tadschikistan.

#Russland und der #Nordkaukasus im Umfeld des globalen #Jihadismus: eine Analyse von Uwe Halbach #Terrorismushttps://t.co/2XY5I2ddVD

— SWP Berlin (@SWPBerlin) 3. April 2017

Bei der Dschihadistenmiliz werden diese Freiwilligen kurz “Tschetschenen” genannt – nach dem bekanntesten georgischen Kämpfer Abu Omar Al-Schischani. Nach den beiden Tschetschenienkriegen schloss er sich 2013 der IS-Gruppe an. Er drohte häufig damit, den Dschihad nach Russland zu tragen. 2016 wurde Al-Schischani offenbar im Irak getötet.

Sind die Kämpfer überzeugte Islamisten oder lassen sie sich in Syrien militärisch weiterbilden, um zu Hause Anschläge auszuführen? Das befürchtet die russische Regierung. Syrien scheint wie Afghanistan in den 90er Jahren eine Art Trainingscamp für diese Rebellen geworden zu sein, die in Russland ein Kalifat errichten wollen.

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