AI prangert Hinrichtungen in China an

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Von Andrea Büring
AI prangert Hinrichtungen in China an

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat ihren Jahresbericht vorgestellt. Demnach wurden im vergangenen Jahr mehr Todesurteile gesprochen – die Zahl stieg im Vergleich zu 2015 um mehr als die Hälfte auf 3117 Fälle an.

Die meisten Hinrichtungen wurden 2016 in China, dem Iran, Saudiarabien, dem Irak und Pakistan vollstreckt. Das sind zusammengerechnet fast 90% aller Exekutionen weltweit.
Informationen von Amnesty International zufolge wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1032 Hinrichtungen erfasst, ein Drittel weniger als noch 2015. In mehr als der Hälfte aller Staaten weltweit gibt es derzeit keine Todesstrafe mehr:

China
Doch die Dunkelziffer ist wohl höher: Da die chinesische Führung die Todesstrafe als Staatsgeheimnis behandelt, gibt es aus China kaum Zahlen. Amnesty schätzt sie jedoch auf mehrere Tausend, sagt AI-Mitarbeiter William Nee in Hong Kong: “Es ist höchst alarmierend, dass China weiter gegen Tausende Menschen jährlich die Todesstrafe verhängt, Tausende hinrichtet und wir noch nicht mal über das genaue Ausmaß Bescheid wissen. Wir kennen noch nicht mal die Namen der Menschen. Wir wissen nicht, ob sie einen fairen Prozess hatten.”

Die überwiegende Mehrheit der Hinrichtungen wird im Iran durchgeführt. Für das Jahr 2016 gibt Amnesty International die Zahl mit 567 an. Danach folgt Saudiarabien mit 154 Exekutionen.

USA
In den USA sank die Zahl der Exekutionen auf einen historischen Tiefstand. Im vergangenen Jahr wurden 20 Menschen getötet. Es ist der niedrigste Stand seit 1991. Zum ersten Mal seit 2006 sind die USA nicht unter den fünf Staaten mit den meisten Hinrichtungen.

Mehr Urteile
Dass weltweit mehr Todesurteile verhängt wurden, ist vor allem auf einige afrikanische Länder zurückzuführen. So verdreifachte sich die Zahl der Verurteilungen in Nigeria. Auch in Sambia, Kamerun und Somalia wurden mehr Todesurteile gesprochen.