In mehreren brasilianischen Städten ist es am Freitag (Ortszeit) zu schweren Ausschreitungen gekommen.
In mehreren brasilianischen Städten ist es am Freitag (Ortszeit) zu schweren Ausschreitungen gekommen. Demonstranten zündeten Busse und Barrikaden an. Die Polizei setzte Tränengas und gummiummantelte Stahlgeschosse gegen die Randalierer ein.
In Sao Paulo zogen Demonstranten zum Privathaus von Staatspräsident Michel Temer. Die Proteste richteten sich gegen eine Arbeitsmarktreform der Regierung Temer, die eine Ausweitung von Arbeitszeiten, eine Beschneidung der Mitsprache von Gewerkschaften und die Zahlung von Kosten bei Arbeitsprozessen durch die Angestellten vorsieht. Auch das Rentensystem soll reformiert werden, um das hohe Defizit zu bekämpfen.
Die Popularität von Temer, der nach der Amtsenthebung von Dilma Rousseff, das Präsidentenamt übernommen hatte ist auf zehn Prozent gesunken.
Demonstranten bezeichneten ihn als “Putschisten”, der ihnen ihre “Rente gestohlen” habe.
Ein Generalstreik hatte am Freitag das öffentliche Leben in Brasilien weitgehend lahmgelegt. Mehrere Millionen Arbeitnehmer in der Autoindustrie, beim Ölkonzern Petrobas, in Schulen und Banken legten die Arbeit nieder.
Brasilien steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Mehr als 12 Millionen Menschen sind arbeitslos.