Vor der Wahl in Frankreich ist Emmanuel Macron Opfer eines großangelegten Hackerangriffs geworden. Zehntausende Dokumente wurden veröffentlicht.
Vor der Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahlen ist das Wahlkampfteam des parteilosen Kandidaten Emmanuel Macron offenbar Opfer eines großangelegten Hackerangriffs geworden. Dabei wurden laut der Enhüllungsplattform WikiLeaks seit gestern Abend zehntausende E-Mails, Fotos und Verträge im Internet verbreitet. WikiLeaks betonte, selbst nicht die Ursprungsquelle der Veröffentlichungen zu sein.
Das Wahlkampfteam von Macrons Bewegung ‘En Marche !’ veröffentlichte am Freitag kurz vor Mitternacht ein “Statement”: https://en-marche.fr/article/communique-presse-piratage, gemäß dem es sich bei den Veröffentlichungen sowohl um echte, als auch um gefälschte Dokumente handeln soll. Dies sei ein Versuch, absichtlich Zweifel und Desinformationen zu säen, um die Präsidentschaftswahl und die Demokratie zu destabilisieren, heißt es in der Mitteilung außerdem.
Das französische Wahlrecht sieht es vor, dass sich die Kandidaten Marine Le Pen und Emmanuel Macron seit Mitternacht nicht mehr öffentlich zur Wahl äußern dürfen, da das als Wahlkampfauftritt gelten würde. Diese Besonderheit des französischen Wahlrechts ist auch der Grund dafür, weshalb französische Medien kaum über den Cyberangriff auf Macron berichtet haben. Damit können sie sich strafbar machen. Deshalb hat auch das internationale Team von euronews mit Sitz in Frankreich keine TV-Beiträge zum Hackerangriff veröffentlicht.
Recommandation aux médias suite à l'attaque informatique dont a été victime l'équipe de campagne de
EmmanuelMacron</a> <a href="https://t.co/LaLA1hgXYk">pic.twitter.com/LaLA1hgXYk</a></p>— CNCCEP (
cnccep) 5 mai 2017
Der Vorfall erinnert an den Cyperhack im vergangenen US-Wahlkampf. Kurz vor der Präsidentschaftswahl wurden E-Mails der Demokratin Hillary Clinton online veröffentlicht. US-Geheimdienste vermuten Russland hinter dem Angriff.