Australien: Millionen-Entschädigung für Bootsflüchtlinge

Australien: Millionen-Entschädigung für Bootsflüchtlinge
Von Euronews
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Australien zahlt rund 47 Millionen Euro an Bootsflüchtlinge. Das Land will so einen Rechtsstreit mit rund 1.900 Flüchtlingen beenden. Die Flüchtlinge waren gegen ihren Willen auf eine Pazifik-Insel gebracht worden. Auf diesen Vergleich einigten sich Regierung und Anwälte der Flüchtlinge in Melbourne. Zudem übernimmt der Staat nach Angaben beider Seiten auch mehr als 13,5 Millionen Euro Gerichtskosten.

Andrew Baker, Anwalt Slater and Gordon:,

“Diese Einigung ist ein wichtiger Schritt zur Anerkennung der äußerst unwirtlichen Bedingungen, die die Gefangenen auf der Insel Manus ertragen mussten, die meisten waren vor religiöser Verfolgung und Gewalttaten geflohen. Sie kamen nach Australien, um Schutz zu suchen. Anstatt ihre Fälle auf dem Festland zu prüfen, schickte die australische Regierung diese schutzlose Gruppe von Menschen auf unbestimmte Zeit nach Manus Island.”

Australia agrees to pay Manus Island detainees $70m in class action settlement. Now time to close abusive center.
https://t.co/HXPwuxzbU0pic.twitter.com/SmEru3Clsn

— Andrew Stroehlein (@astroehlein) 14 juin 2017

Australien lehnt es grundsätzlich ab, Asylsuchende aufzunehmen, die mit dem Boot ankommen. Mit den Pazifikstaaten Papua-Neuguinea und Nauru hat es Abkommen zu deren Unterbringung geschlossen.

Tausende Bootsflüchtlinge landeten so auf der Pazifik-Insel Manus, die zu Papua-Neuguinea gehört.

Australiavies for seaton UN HumanRightsCouncil whilefloutingthe rightsof asylumseekerson Manus and Nauru. https://t.co/VrGndEvlXQpic.twitter.com/7sMl0XTB7p

— Kenneth Roth (@KenRoth) 18 mai 2017

Flüchtlingsanwälte und Mediziner hatten die Bedingungen dort und in einem weiteren Flüchtlingslager auf der Insel Nauru mehrfach angeprangert.

Es gab Berichte über Missbrauch, Selbstverletzungen und schwere Traumatisierungen. Das oberste Gericht von Papua-Neuguinea konstatierte 2016, dass die jahrelange Festsetzung der Flüchtlinge gegen die Verfassung des Inselstaats verstößt.

su mit dpa

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