Seit Jahren fliegt Air Berlin Defizite ein. Jetzt meldet die Fluggesellschaft Insolvenz an.
Die deutsche Fluggesellschaft Air Berlin meldet Insolvenz an. Zuvor hatte ihr Hauptaktionär “Etihad” aus den Vereinigten Arabischen Emiraten unvermittelt den Geldhahn zugedreht.
Das Unternehmen steckt derzeit selbst in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wollte aber eigentlich Air Berlin noch bis Mitte 2018 unterstützen. Ohne “Etihads” finanzielle Zuschüsse sei keine “positive Fortführungsprognose” mehr gegeben, teilte der Vorstand der krisengeschüttelten Airline mit.
Der Flugbetrieb soll vorerst aber fortgesetzt werden. Die Bundesregierung will Air Berlin finanziell unter die Arme greifen – auch, damit viele Urlauber nicht an ihren Ferienorten sitzen bleiben.
Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries sagte am Dienstag in der deutschen Hauptstadt: “Wir geben einen Übergangskredit in Höhe von 150 Millionen Euro und damit gewährleisten wir, dass der Flugbetrieb über die nächsten Monate aufrechterhalten werden kann.”
Außerdem verhandle Air Berlin bereits über den Verkauf von Betriebsteilen, unter anderem mit dem Konkurrenten Lufthansa. Dessen Aktie schnellte nach Bekanntgabe des Insolvenzantrags nach oben, während die Air-Berlin-Aktie vom Handel ausgesetzt wurde.
Die Kursentwicklung der Air-Berlin-Aktie seit Börsengang (Schlusskurse) – eine Übersicht von
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dpa) 15. August 2017
Kaum hatte #AirBerlin den Insolvenzantrag angekündigt, stiegen die Kurse der #Lufthansa-Papiere. ⬆ #Insolvenz
— Handelsblatt (@handelsblatt) 15. August 2017
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Seit Jahren fliegt Air Berlin Defizite ein, 2016 lag der Verlust bei 780 Millionen Euro. Seit einigen Monaten hat sich die Lage noch verschärft. Flugausfälle und Verspätungen lagen seither an der Tagesordnung.
Die Billigflugtochter der Lufthansa Eurowings hat bereits seit dem Frühjahr mindestens 30 Maschinen samt Personal von Air Berlin in ihren Flugbetrieb integriert.