In Frankreich sorgt die neue Rezeptur eines deutschen Schilddrüsenmedikaments für Aufregung.
In Frankreich sorgt die neue Rezeptur eines Schilddrüsenmedikaments für Aufregung. Viele Patienten sagen, die neue Formel von “Levothyrox” führe zu Nebenwirkungen wie Haarausfall, Müdigkeit oder Kopfschmerzen.
Zehntausende haben inzwischen eine Petition gegen Levothyrox unterzeichnet.
Muriel Londres von der Association “Vivre sans Thyroïde”: “Die Veränderung der Rezeptur wirft die Frage nach der Lebensqualität von Menschen auf, die mit einem Schilddrüsenmedikament leben. Es gibt nur wenig wissenschaftliche Literatur dazu, es gibt in Frankreich keine Untersuchungen zur Lebensqualität von Menschen, die Levothyrox einnehmen. Diese Krise zeigt uns, dass bei manchen Menschen Nebenwirkungen auftreten, wenn sie ein unregelmäßiges Leben haben, und die neue Formel erfordert es, dass Ärzte ihnen zuhören. Die Dosis muss angepasst werden.”
Levothyrox ist in der neuen Zusammensetzung seit März dieses Jahres auf dem Markt. Laut der französischen Behörde für Arzneimittelsicherheit, die die Änderung gefordert hatte, ist der Wirkstoff nun länger haltbar.
Der Hersteller des Medikaments, Merck KGaA aus Darmstadt, schreibt, die Anwendung des neuen Levothyrox bleibe gleich. Lediglich für bestimmte Risikopatienten werden spezielle Vorsorgemaßnahmen empfohlen.
Rund drei Millionen Menschen in Frankreich leiden an einer Unterfunktion der Schilddrüse.