Iraks auferstandenes Paradies

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Von Cornelia Trefflich
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Im Süden des Irak befindet sich eine Sumpflandschaft. Doch sie ist durch die geplante intensive Nutzung der Flüsse in Gefahr.

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Es liegen Welten zwischen der Wüste im Irak und dem Süden des Landes. Dort, wo der Tigris und der Euphrat aufeinander treffen, befindet sich eine ausgedehnte Sumpflandschaft. Lange Jahre lag sie trocken, erst seit dem Sturz von Saddam Hussein 2003 belebten die Einheimischen sie wieder.

Jetzt droht ihr erneut Gefahr. Ambitionierte Regierungsprojekte sehen die intensive Nutzung der Flüsse vor, Dämme sollen gebaut werden. Das könnte den Wasserzufluss wieder verringern und für Verschmutzung sorgen.

Bereits Anfang der 1990er Jahre hatte die irakische Regierung 20.000 Quadratkilometer des einmaligen Biotops trockengelegt. Übrig blieb eine Wüste und eine halbe Millionen Menschen.

Jassim Al-Asadi, Manager des “Nature Iraq” Büros in Chabaish setzt sich für das Sumpfland ein:
“Nach dem Sturz von Saddam 2003 haben die Einheimischen die Dämme zurückgebaut. Die irakische Regierung hat die Sümpfe nicht in diesen Zustand zurück versetzt, die Leute haben das Wasser wieder hergeholt.”

Sie demontierten die Dämme, die der Diktator gegen schiitische Rebellen errichtet hatte. Damit kam das Wasser zurück und mit ihm die Pflanzen und Tiere, die die Basis des Lebens im einstigen Paradies bildeten.
Rund 6000 Menschen leben heute wieder in den Sümpfen.

Die heutige Landschaft umfasst nur einen Bruchteil ihres früheren Gebiets. Seit 2016 zählt die Region zum UNESCO Welterbe, Man überlegt, es für Touristen zugänglich zu machen.

Doch die politische Situation im Irak ist alles andere als stabil: Eine Investition in die einzigartige Landschaft, in der sich seit Urzeiten nicht viel geändert hat, scheint in weiter Ferne.

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