Vor zwei Jahren hat das serbische Parlament die Impfpflicht für Masern beschlossen. Nur scheint erst bei wenigen Menschen ein Umdenken stattgefunden zu haben.
In Serbien wächst die Angst vor einer Masernepidemie. In Belgrad starb ein 20-Jähriger an den Folgen der Krankheit. Er ist das erste Masern-Todesopfer des Balkanstaates.
"Der Patient wurde am 22. Dezember mit den typischen Symptomen ins Krankenhaus gebracht. Heute ist passiert, was wir bereits seit Monaten voraussagen: Menschen sterben an den Folgen der Krankheit. Das Problem wird sich nicht ohne Impfungen lösen lassen," so der serbische Gesundheitsminister Zlatibor Loncar.
Der Krankenhausdirektor Goran Stevanovic sagt, er habe derzeit zehn Patienten mit durch Masern hervorgerufenen Komplikationen, in allen Fällen sei es eine Lungenentzündung. Es handele sich um Erwachsene.
Seit Oktober haben sich 630 Menschen in Serbien und im Kosovo angesteckt, berichtete die zuständige Behörde für öffentliche Gesundheit. Die überwiegende Mehrheit von ihnen war gar nicht oder nur unvollständig gegen Masern geimpft worden.
Eine Impfpflicht hatte das Parlament in Belgrad erst vor zwei Jahren beschlossen - mit wenig Erfolg. Die Vorbeugung wird gerade in den Großstädten vernachlässigt - trotz Bußzahlungen. Der serbischen Zeitung "Blic" zufolge wurde in Belgrad seit Jahresbeginn nicht mal jedes zweite Kind geimpft.