Bannon lästert über Trump - und der lästert zurück

Steve Bannon in Alabama
Steve Bannon in Alabama Copyright  REUTERS/Jonathan Bachman
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Von Euronews
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Der US-Präsident und sein ehemaliger Berater liefern sich einen heftigen Schlagabtausch in derben Worten.

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Donald Trumps ehemaliger Chefstratege und Wahlkampfleiter Stephen Bannon erhebt schwere Vorwürfe gegen Präsidentensohn Donald (40). Laut einem Bericht des britischen «Guardian» wertet Bannon ein Treffen von Donald Junior mit einer russischen Anwältin im Wahlkampf 2016 als «Verrat, unpatriotisch und üblen Mist».

Die Antwort des US-Präsidenten ließ nicht lange auf sich warten:  «Steve Bannon hat nichts mit mir oder meiner Präsidentschaft zu tun. Als er gefeuert wurde, hat er nicht nur seinen Job verloren, sondern auch seinen Verstand. Steve war ein Mitarbeiter, der für mich gearbeitet hat, nachdem ich die Kandidatur bereits gewonnen hatte - indem ich 17 Kandidaten besiegt habe, die oft als das talentierteste Bewerberfeld beschrieben wurden, das sich jemals in der republikanischen Partei versammelt hat.

Jetzt, wo er auf sich allein gestellt ist, lernt Steve, dass das mit dem Gewinnen nicht so einfach ist, wie es bei mir aussieht. Steve hatte nur sehr wenig mit unserem historischen Sieg zu tun, den sich die vergessenen Männer und Frauen in diesem Land zu Gute schreiben können. Aber Steve hat etwas mit dem Verlust eines Senatssitzes in Alabama zu tun, der mehr als 30 Jahre lang in den Händen der Republikaner war.»

Trumps ältester Sohn hatte im Juli 2017 unter Druck zugegeben, sich mit einer russischen Anwältin getroffen zu haben. Von ihr hatte er sich heikle Informationen über die damalige Gegenkandidatin seines Vaters versprochen, die Demokratin Hillary Clinton. Mit im Raum waren auch Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner sowie der damaliger Wahlkampfchef Paul Manafort.

Donald Junior hatte auf das Angebot, sensible Informationen über Clinton zu erhalten, geantwortet: «Wenn es das ist, was Sie sagen, liebe ich es.»

Bannons Äußerungen stammen aus dem Buch «Fire and Fury» von Michael Wolff, das kommende Woche erscheint und auf angeblich 200 Interviews basierend über Trumps Weißes Haus berichtet. Bannon hatte die Machtzentrale im August 2017 verlassen, gilt aber seither eigentlich als Trump-nah.

Bannon wird zu dem Treffen Trump Juniors mit den Worten zitiert: «Die drei ranghohen Herren hielten es für eine gute Idee, in einem Konferenzraum im 25. Stock des Trump Towers eine Vertreterin einer ausländischen Regierung zu treffen - ohne Anwälte. (...) Jemand hätte sofort das FBI rufen sollen.»

Sonderermittler Robert Mueller, der Absprachen zwischen dem Trump-Team und Russland hinsichtlich einer Wahlbeeinflussung untersucht, wird sich laut Bannon ganz auf das Thema Geldwäsche konzentrieren. Muellers Team werde versuchen, Trump über seinen Sohn, Manafort und Kushner zu Leibe zu rücken. «Sie werden Don Jr. im landesweiten Fernsehen knacken wie ein Ei.»

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