Das kälteste Dorf der Welt

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Von Sabine Sans
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Gesundes Leben bei minus 50 Grad im Nordosten Sibiriens.

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Das kälteste Dorf der Welt liegt in Russland. In Oimjakon fielen die Temperaturen diese Woche auf minus 62 Grad Celsius. Die Siedlung mit etwa 500 Einwohnern liegt in der Region Jakutien im Nordosten Sibiriens.

Die Menschen haben sich an das raue Klima gewöhnt: Aufgrund des Permafrostbodens gibt es fast nur Plumpsklos. Die Garagen sind beheizt. Autos, die draußen stehen, müssen den Motor laufen lassen, weil sie sonst nicht wieder anspringen. Vor Beerdigungen muss der Boden per Lagerfeuer aufgetaut werden.

Auch Vegetarier haben es schwer. Der gefrorene Boden macht den Anbau von Gemüse oder Getreide unmöglich. Fisch und Rentier- bzw. Pferdefleisch dominieren den Speiseplan der Einwohner.

Obwohl das nächste Krankenhaus 800 Kilometer weit entfernt ist, werden die Menschen hier älter als anderswo in Russland. In der Kälte überlebt kein Keim. Das ist auch gut für die Wäsche. Hängt man sie draußen auf, ist sie innerhalb von Minuten steif gefroren und dadurch auch desinfiziert.

Oimjakon bedeutet "aufgetautes Wasser", denn in der Nähe gibt es eine Thermalquelle.

Am Eingang des Dorfes erinnert ein Denkmal an einen Weltrekord: 1926 wurden am "Pol der Kälte" angeblich minus 71,2 Grad Celsius gemessen. Der Wert eines russischen Klimaforschers ist umstritten, weil es damals noch keine Wetterstation in dem Ort gab.

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