Schweiz: Algorithmus soll arbeitsfähige Flüchtlinge verteilen

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Von Johannes Pleschberger
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Viele Asylsuchende sind arbeitslos, oft aufgrund der willkürlichen Verteilung auf die Kantone per Zufallsprinzip. Ein neues Computerprogramm der ETH Zürich soll das nun ändern.

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Ein Computerprogramm soll in Zukunft arbeitssuchende Asylbewerber automatisch auf die Schweizer Kantone verteilen. Denn momentan ist die Erfolgsquote der Berufsvermittlung gering. Einer der Gründe: Die Schweiz verteilt die Flüchtlinge per Zufallsprinzip auf die Kantone. Das heißt in der Praxis, dass Asylsuchende, die nur Französisch sprechen oft in der Deutschschweiz landen und sich nicht verständigen können.

Mit Algorithmus Zahl arbeitender Asylsuchender um 73% höher

Doch nun sollen Computer diese Arbeitsvermittlung revolutionieren: Forscher der ETH Zürich haben einen Algorithmus entwickelt, der etwa Sprachkenntnisse oder Alter der Flüchtlinge berücksichtigt, um diese dann genau dem Kanton zuzuteilen, in dem sie am schnellsten einen Job finden. Laut den Forschern liese sich so die Zahl der arbeitenden Asylsuchende um 73 Prozent erhöhen, Zudem sollen mit dieser Maßnahme dutzende Millionen Franken eingespart werden.

Doch: Besteht dabei nicht die Gefahr einer Ghettoisierung? Der Algorithmus könne auch so eingestellt werden, dass die Herkunftsländer gleichmässig über die Kantone verteilt werden, sagt ETH-Forscher Hangartner in der Sendung* 10vor10* des Schweizer Fernsehens (SFR): "Dann steigt die Erwerbsquote immerhin noch um 51 Prozent."

Das Staatssekretariat für Migration will diese Idee nun vertieft prüfen.

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