FPÖ droht ORF-Journalisten mit Entlassung

FPÖ droht ORF-Journalisten mit Entlassung
Von Johannes Pleschberger

Wenn sie sich nicht korrekt verhalten, dann...

Die Regierungspartei FPÖ hat ihre Attacken auf den Österreichischen Rundfunk verschärft. Und zwar hat sie den AuslandskorrespondentInnen mit Entlassung gedroht, wenn diese sich nicht korrekt verhalten würden. Das hat FPÖ-Politiker Norbert Steger den Salzburger Nachrichten mitgeteilt. Steger ist momentan als neuer Vorstand im politisch besetzten ORF-Stiftungsrat im Gespräch.

Besonders abgesehen hat es die FPÖ auf den ORF-Korrespondenten Ernst Gelegs in Ungarn. Dieser habe zu einseitig über die Wahl in Budapest berichtet.

Journalisten und ORF-Generaldirektor empört

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat sofort reagiert: Er denke nicht daran, das Korrespondentennetz zu verkleinern. Im Gegenteil: Er freue sich mitzuteilen, dass er "den Vertrag von Ernst Gelegs als Korrespondent in Budapest nach der ausgezeichneten Berichterstattung zur ungarischen Wahl bis 2021 verlängert habe."

Auch ORF-Journalisten haben den FPÖ-Stiftungsrat auf Twitter kritisiert: "Dieser direkte Angriff auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von einem Aufsichtsorgan ist ein neuerlicher Tiefpunkt der Medienpolitik."

Neue Social-Media-Richtlinie

Die FPÖ will es aber nicht bei der einen Drohung belassen. Eine neue Social-Media-Richtlinie soll her. Und wer gegen diese verstoße, soll zunächst verwarnt und dann entlassen werden, so die freiheitliche Partei.

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