Missbrauchsskandal: Alle chilenischen Bischöfe bieten Rücktritt an

Missbrauchsskandal: Alle chilenischen Bischöfe bieten Rücktritt an
Von Johannes Pleschberger
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Nach den Sexualdelikten eines Geistlichen hatte die chilenische Kirche den Fall vertuscht.

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Paukenschlag in der katholischen Kirche: Nach dem Missbrauchsskandal in Chile haben nun alle 34 Bischöfe des südamerikanischen Landes ihren Rücktritt angeboten. In ihrer Erklärung bitten die Geistlichen zudem um Entschuldigung bei den Opfern. Vergleichbare Schritte hatte es bei Missbrauchsvorfällen noch nie gegeben.

Jordi Bertomeu (Papst-Gesandter in Chile): "Wir haben es mit einer ganz speziellen Situation zu tun, nicht nur für Chile sondern für die ganz Weltkirche. Es ist nicht alltäglich, dass die gesamte Bischofskonferenz einberufen wird. Ich erwarte mir deshalb konkrete Maßnahmen. Wir schreiben Geschichte."

Auch Papst Franziskus hatte für Empörung gesorgt

Im Mittelpunkt des Missbrauchsskandals steht nicht nur die Vertuschung der Sexualdelikte vonseiten eines chilenischen Bischofs sondern auch Papst Franziskus selbst. Bei seiner Chile-Reise im Januar hatte der Pontifex den Vertuscher in Schutz genommen, was die Empörung weiter anfachte. In weiterer Folge hatte sich der Papst aber für sein Verhalten entschuldigt und Ermittlungen eingeleitet.

Die nun von den Bischöfen angeboteten Rücktritte würden aber nicht reichen, so das Kirchenoberhaupt. Man könne Probleme nicht nur durch Entlassungen lösen.

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