Zehntausende bei Demonstrationen in Berlin

Demonstranten in Berlin
Demonstranten in Berlin Copyright REUTERS/Hannibal Hanschke
Von Christoph Wiesel
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Rund 5000 Anhänger der Alternative für Deutschland haben am Sonntag in der Hauptstadt demonstriert. Doch auch die Gegenseite war stark vertreten.

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Deutschlandfahnen und Afd-Plakate in Berlin: Rund 5000 Anhänger der Alternative für Deutschland haben am Sonntag in der Hauptstadt demonstriert. Ein Zeichen wollten sie setzen - gegen den Kurs derRegierung.

"Man bekommt mit, dass Deutschland überfordert ist mit der Integration", sagt ein Demonstrant. "Ich bin hier, um ein Statement zu setzen, dass die Politik so nicht weitergeht“, sagt eine andere.

Auf der Abschlusskundgebung vor rund 5000 Teilnehmern nannte der AfD-Bundesvorsitzende Jorg Meuthen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine "Hohepriesterin des Zynismus der Macht". Mit ihrer Flüchtlingspolitik werde "Deutschland buchstäblich hergeschenkt". Co-Vorsitzender Alexander Gauland sagte, die etablierten Parteien «lieben die Fremden, nicht uns, nicht euch, nicht die Deutschen." Der Protest werde so lange anhalten, bis die AfD die Verantwortung übernehme.

Jessica Saltz, Euronews Berlin: "Es ist sehr ungewöhnlich, dass eine Partei in Deutschland eine solche Kundgebung veranstaltet, aber die Afd ist stolz darauf, mit der Tradition zu brechen. Sie mögen jetzt im Bundestag sitzen, aber sie können immer noch Unterstützer auf den Straßen mobilisieren. Und diese Demonstration hat auch andere rechtsextreme Gruppen angelockt, die alle die gleichen Ansichten teilen."

Gegenseite stark vertreten

Doch auch die Gegenseite war in Berlin stark vertreten: Rund 25 000 Menschen mobilisierten sich, um parallel gegen die Afd-Demo zu protestieren. Zur zentralen Kundgebung vor dem Reichstagsgebäude hatte das Berliner Bündnis gegen Rechts und die Initiative Aufstehen gegen Rassismus aufgerufen. Eine "Glänzende Demonstration" von Künstlern lief vom Weinbergspark über Unter den Linden zum Pariser Platz am Brandenburger Tor.

"Eine neue Partei wäre ja in Ordnung, aber die rassistischen Elemente gefallen mir überhaupt nicht“, sagt eine Gegendemonstrantin. "Weil wir Ausgrenzung in Deutschland nicht tolerieren können und mit unserer Geschichte es uns nicht leisten könnten, dass solche Menschen im Bundestag sind und ihren Hass verbreiten“, sagt ein anderer Gegendemonstrant zur Begründung seiner Beteiligung.

Jessica Saltz, Euronews Berlin: "Die Afd ist im September zum ersten Mal in den Bundestag eingezogen, mit einer starken Anti-Migrations- und Anti-Islam-Botschaft. Diese haben wir heute erneut von ihnen gehört. Die Kritiker sagen, dass die Afd eine veraltete faschistische Ideologie repräsentiert, und das Ausmaß der Gegenproteste in Berlin zeigt, wie umstritten die Afd bleibt."

Weitere Quellen • DPA

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