Ärzte zu Fall Skripal: Ein Wunder, dass sie noch leben

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Von Kirsten Ripper mit REUTERS, BBC
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Über die Sp¨ätfolgen des Nervenkampfstoffs Nowitschok, mit dem Sergei Skripl und seine Tochter vergiftet wurden, ist allerdings kaum etwas bekannt.

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Zum Fall Skripal hat ein behandelnder Arzt erklärt, er sei davon ausgegangen, der ehemalige Doppelagent und seine Tochter würden nicht überleben.

Die beiden Russen waren am 4. März 2018 in Salisbury auf einer Parkbank bewusstlos aufgefunden worden. Dass sich die beiden so schnell erholt haben, grenzt für die Mediziner an ein Wunder.

Dr. Stephen Jukes - einer der behandelnden Ärzte - sagt jetzt im BBC-Interview: "Als wir uns bewusst wurden, dass es ein Nervenkampfstoff war, gingen wir davon aus, dass sie nicht überleben würden. Wir haben alle unsere Therapiemöglichkeiten und die beste Behandlung genutzt. Aber alles sprach dafür, dass sie nicht überleben würden."

Auch die Pflegeleitung Lorna Wilkinson bestätigt, dass das Krankenhauspersonal zunächst sehr besorgt war - auch um die eigene Gesundheit. "Wir haben uns gefragt, wie viele Opfer es geben würde. Am Anfang wussten wir gar nichts."

Dr Christine Blanchard erklärt, dass weltweit nur drei Patienten wegen Nowitschok behandelt wurden. Sie meint:  "Wir können sagen, dass wir weiterhin aus dem Fall lernen."

Im Interview mit euronews war auch einer der Entwickler von Nowitschok in Russland davon ausgegangen, dass es keine Heilung gebe.

Sergei Skripal wurde am 18. Mai 2018, seine Tochter schon am 10. April 2018 aus dem Krankenhaus entlassen. Julia Skripal hat sich in einem kurzen Interview der Presse gestellt, Fragen wollte sie dabei keine beantworten.

Über die Spätfolgen von Nowitschok ist - wie die Ärzte bestätigten - kaum etwas bekannt.

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