Das Land inmitten einer Krisenregion kämpft mit wirtschaftlichen Problemen. Die Bevölkerung will aber nicht mit Mehrbelastungen leben.
In Jordanien demonstrieren seit Tagen mehrere Tausend Menschen gegen geplante Steuererhöhungen. Sie protestierten die dritte Nacht infolge in der Hauptstadt Amman, aber auch in anderen Städten gingen die Menschen auf die Straße.
3.000 von ihnen zogen um Drei Uhr nachts (Ortszeit) zum Sitz des Ministerpräsidenten. Die Proteste konzentrieren sich unter anderem auf die späte Stunde, weil die Muslime gerade Ramadan feiern. Im Fastenmonat findet das gesellschaftliche Leben in den späten Abendstunden statt.
Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Regierung, die eine Besteuerung niedrigerer Einkommen angekündigt hat. König Abdullah II. hat unterdessen die Preise für Strom und Treibstoff eingefroren, außerdem rief er zu einem nationalen Dialog über die Steuerpläne unter Beteiligung von Regierung und Parlament auf.
Jordanien liegt zwischen den Krisenländern Irak und Syrien sowie dem palästinensischen Westjordanland. Der König sieht die Instabilität in der Region als Auslöser für die wirtschaftlichen Probleme des Landes, die zu den Steuererhöhungsplänen geführt haben. Während der Proteste des "Arabischen Frühlings" war es in dem Land als eines der wenigen in der Region weitgehend ruhig geblieben.