Albaniens Ministerpräsident sammelt für Shaqiri und Xhakas Fifa-Strafe

Der Schweizer Xherdan Shaqiri hat albanische Wurzeln
Der Schweizer Xherdan Shaqiri hat albanische Wurzeln Copyright Reuters
Von Alexandra Leistner mit afp, dpa
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Die beiden Spieler der Schweizer Nationalmannschaft hatten in der Partie gegen Serbien die von der Fifa verbotene Doppeladler-Geste gemacht - ein unerlaubtes verbotenes politisches Statement.

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Der albanische Ministerpräsident Edi Rama hat eine Kampagne ins Leben gerufen, um die von der Fifa gegen die Fußballspieler Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri verhängten Strafen zu begleichen.

Die beiden in Albanien geborenen Schweizer Nationalspieler waren zuvor vom Fußballweltverband zu einer Strafe von jeweils 10.000 Franken (8680 Euro) verurteilt worden, weil sie bei dem WM-Spiel gegen Serbien eine von der Fifa verbotene Geste gemacht hatten. Auch der Torwart Stephan Lichtsteiner schloss sich - offenbar aus Solidarität - den beiden an.

Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte Rama einen Link zu der Kampagne "Keine Angst vor dem Adler", versehen mit einer Bankverbindung. Eigenen Angaben zufolge will Rama die Spenden verwenden, um die "absurde Strafe" der Fifa gegen die beiden Spieler zu begleichen.

Die Schweiz hatte in dem Spiel gegen Serbien mit 2:1 gewonnen. Xhaka und Shaqiri hatten mit den Händen den sogenannten Doppeladler geformt, das Wappentier der albanischen Nationalflagge.

Die serbischen Gegenspieler waren von der Geste irritiert.

Rama schrieb auf Facebook: "Das Zeichen der Hände in Form eines Adlers ist unsere unverwechselbare Art, Glück auszudrücken, und wir fühlen es für diejenigen, die die spontane Freude an einem schönen sportlichen Moment missverstanden haben".

"Dieses Konto wurde dank der Unterstützung vieler Freunde aus der ganzen Welt in diesem sozialen Netzwerk eröffnet, in Dankbarkeit gegenüber den beiden Athleten, die Millionen von Albanern auf sportliche Weise in Stimmung gebracht haben", fügte der Ministerpräsident hinzu.

Albanien und das slawische Serbien sind historisch verfeindete Länder. Die Annäherung wird durch die Frage des Kosovo, der ehemaligen serbischen Provinz, die meist von ethnischen Albanern bevölkert ist, erschwert.

2008 erklärte Kosovo einseitig die Unabhängigkeit. Sowohl Xhaka als auch Shaqiri stammen von dort.

Am Dienstag wurde bekannt, dass sich auch der kosovarische Handelsminister Bajram Hasani in Form eines Monatsgehalts an der Strafe beteiligen wolle.

Der Facebook-Post des albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama. Zum Zeitpunkt des Schreibens wurde er 15.000 Mal geteilt.

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