Von der Gewalt lassen sie sich nicht einschüchtern: Hunderte Demonstranten forderten erneut den Rücktritt des autoritär regierenden Präsidenten Daniel Ortega.
Die seit fast drei Monaten andauernde Gewalt in Nicaragua reißt trotz internationaler Appelle nicht ab. In Masaya, einer Hochburg der Opposition, wurden die Todesopfer vom Wochenende zu Grabe getragen.
Dort hatten Sicherheitskräfte bei Protesten mindestens zwölf Menschen getötet, als sie besetzte Universitäten stürmten. Auch an diesem Dienstag wurde Masaya erneut beschossen.
In der Hauptstadt Managua gingen wieder Hunderte Menschen auf die Straße, um den Rücktritt von Präsident Daniel Ortega sowie Pressefreiheit und ein Ende der Gewalt zu fordern. Entzündet hatte sich der Konflikt an einer geplanten Kürzung der Renten. Die Regierung ließ die Reform inzwischen fallen.
Seit Beginn der Proteste zwischen Opposition, Sicherheitskräften und Paramilitärs kamen nach Angaben von Menschenrechtlern bisher 300 Menschen ums Leben, die Regierung spricht von 50 Toten.
Das ärmste Land Mittelamerikas wird von Ortega autoritär regiert. Die Opposition wirft ihm Korruption und Vetternwirtschaft vor.