Macron zu Orban und Salvini: "Ich bin ihr Hauptgegner"

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Von Euronews mit dpa, Reuters
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den migrationskritischen Kurs von Viktor Orban und Matteo Salvini kritisiert.

Macron: "Ich werde Nationalisten nicht weichen"

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Stellung bezogen gegen den migrationskritischen Kurs von Ungarns Regierungschef Viktor Orban und Italiens Innenminister Matteo Salvini.

Bei seinem Besuch in Dänemark sagte Macron: "Es bildet sich im Moment eine Struktur heraus, wo sich Nationalisten und Progressive gegenüberstehen. Ich werde den Nationalisten nicht nachgeben. Wenn sie in mir ihren Hauptgegner sehen wollen, dann haben sie recht."

Salvini hatte Orban am Diestag in Mailand empfangen. Dabei bezeichnete Orban Macron als Anführer, derer, die die Migration nach Europa unterstützten.

Salvini und Orban wollen migrationskritische Allianz

Salvini warf Macron Scheinheiligkeit vor, da Frankreich Migranten aus Italien nicht einreisen lasse. Orban und Salvini planen, eine Allianz der Migrationskritiker auf die Beine zu stellen.

"Wir werden für eine zukünftige Allianz zusammenarbeiten, die die Werte in den Mittelpunkt rückt, für die unsere Bewegungen und unsere Regierungen stehen", sagte Salvini.

Orban und Salvini verfolgen einen ähnlichen Kurs: Nationale Interessen haben für beide Priorität, sie sind in ihrer EU-Kritik vereint und lehnen die Migration nach Europa, so, wie sie derzeit läuft, ab.

Orban will nach eigenen Worten, dass sich die Europäische Volkspartei, der neben Parteien wie der CDU oder der ÖVP auch seine Fidesz-Partei angehört, auf die Seite der Menschen stelle, die die "illegale Migration nicht wollen".

Orban: Kritik für die EU, Lob für Salvini

Ungarn verfolgt unter dem rechtsnationalen Politiker seit Jahren eine migrationskritische Politik. Orban boykottierte von der EU beschlossene Quoten zur faireren Verteilung von Asylbewerbern und griff Bundeskanzlerin Angela Merkel immer wieder für ihre Flüchtlingspolitik an.

Salvini lobte er dagegen für dessen Kurs: "Von Salvinis Erfolg hängt die Sicherheit der Union ab."

Macron will mit Herkunftsländern kooperieren

Macron wiederum argumentierte jetzt für eine "echte Politik mit den Herkunftsländern im Hinblick auf unsere Grenzen und im Innern. Das ist nicht das, was Herr Orban oder Herr Salvini vorschlagen."

Es wird erwartet, dass die Migrationspolitik ein zentrales Konfliktthema bei der Europawahl im kommenden Jahr sein wird.

Hier können Sie sich die gesamte Pressekonferenz von Orban und Salvini ansehen

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