Wann und wie Deutschland aus der Stromerzeugung mit Kohle aussteigen sollte, ist umstritten.
Am Hambacher Forst im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen haben Tausende gegen die geplante Rodung eines Großteils des Waldgebietes demonstriert. Das Energieunternehmen RWE will den Braunkohletagebau im Rheinischen Revier ausweiten, die Umweltschützer protestieren seit Jahren gegen dieses Vorhaben. In der vergangenen Woche begann die Polizei mit der Räumung eines Protestlagers.
„Wir sind gegen den Kohleabbau", so ein Demonstrant am euronews-Mikrofon. „Das ist die wahrscheinlich schmutzigste Art, Strom zu erzeugen, und stößt am meisten Kohlenstoffdioxid aus. Wir pflanzen neue Bäume, um den Wald zu erweitern, anstatt ihn zu abzuholzen", sagt er.
Martin Kaiser, Mitglied der Kohlekommission und Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, sagte gegenüber euronews, man fordere, alle Kohlekraftwerke in Deutschland bis spätestens 2030 abzuschalten. Ronald Pofalla, Vorstandsmitglied der Kohlekommission, hat dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zufolge einen Konzeptentwurf vorgelegt, in dem von einem Kohleausstieg zwischen 2035 und 2038 die Rede ist. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, der ebenfalls in der Kohlekommission sitzt, betonte hingegen, es seien noch zu viele energiewirtschaftliche Grundlagen ungeklärt, um jetzt einen möglichen Ausstiegszeitpunkt nennen zu können.