Raubkunst: Pissarro-Gemälde kehrt an Erben zurück

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Von Anja Bencze mit afp
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Ein französisches Berufungsgericht hat die Rückgabe des Gemälde "La cueillette" ("Die Ernte") an die Erben des 1947 verstorbenen Sammlers Simon Bauer angeordnet.

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75 Jahre nach seiner Beschlagnahme kehrt ein Bild des Impressionisten Camille Pissarro zu seinem ursprünglichen Eigentümer zurück - beziehungsweise dessen Nachkommen.

Ein französisches Berufungsgericht hat die Rückgabe des Gemälde "La cueillette" ("Die Ernte") an die Erben des 1947 verstorbenen Sammlers Simon Bauer angeordnet.

Sein erster Gedanke gehe an seinen Großvater, sagt der Enkel Jean-Jacques Bauer. Der habe 1945 erfolglos geklagt, unmittelbar, nachdem er das Lager in Drancy verlassen hatte. "Wir wurden enteignet, ausgeraubt, gedemütigt, all das während des Krieges... Ich habe den Krieg überlebt. Ich bin ein direkter Zeuge. Das ist ein Symbol für all das, was wir erlebt haben."

Das Gemälde befand sich seit 1995 im Besitz eines Sammler-Ehepaares aus den USA, das nicht wusste, dass es sich um Raubkunst handelte. Und gegen die Rückgabe in erster Instanz geklagt hatte.

Die Besitzverhältnisse seien mit der Gerichtsentscheidung geklärt, meint der Anwalt der Erben. Durch das Urteil würden sämtliche Verkäufe und die Enteignung aufgehoben. Den Schmerz und das Leid könne man nicht aufheben, wohl aber die unrechtmäßige Enteignung.

Das Bild war im vergangenen Jahr als Leihgabe in einem Pariser Museum zu sehen und wurde während des Verfahrens von den Behörden in Verwahrung genommen.

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