Klimagipfel in Kattowitz: Zweifel am Erfolg der Konferenz

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Copyright REUTERS/Kacper Pempel
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Von Anne Fleischmann
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Die Klimakonferenz im polnischen Kattowitz hat begonnen. Jedoch gibt es bei vielen Zweifel am Erfolg des UN-Gipfels.

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Im polnischen Kattowitz hat der Weltklimagipfel der Vereinten Nationen begonnen. Es werden mehr als 25.000 Teilnehmer erwartet.

Die Konferenz dauert fast zwei Wochen und hat das Ziel, detaillierte Regeln für die Umsetzung des Pariser Abkommens festzulegen und die Wirksamkeit früherer Maßnahmen zu reflektieren.

UN-Generalsekretär António Guterres forderte: "Dieses Treffen darf nicht scheitern!"

Einfach gesagt, aber schwer umzusetzen. Vor allem, wenn jedes Land eigene Interessen und einen anderen Ansatz für die Klimakrise hat.

Professor Zbigniew Ustrnul vom Institut für Meteorologie und Wasserwirtschaft in Krakau sieht genau das als Problem: "Es kann schwierig sein, einen Kompromiss zu verhandeln, da die Teilnehmer aus verschiedenen Teilen der Welt stammen und eine andere sozioökonomischen Entwicklung haben. Daher können die Erwartungen der einzelnen Gruppen unterschiedlich sein."

Klimakonferenz statt Schule

Auch die 15-jährige Greta Thunberg aus Schweden besucht die Klimakonferenz. Sie findet, dass das Thema Klimawandel nicht weiter ignoriert werden darf.

"Jeden Freitag gehe ich nicht zur Schule und demonstriere vor dem schwedischen Parlament. Wir hatten schon viele solche Treffen und bisher ist nichts passiert."

Vor drei Jahren haben sich die Länder in Paris zu einem Abkommen verpflichtet. Sie entschieden, den weltweit durchschnittlichen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Doch nicht alle glauben an den Erfolg dieses Vorhabens. Pawel Szypulski von Greenpeace sagte: "Vieles deutet daraufhin, dass dieser Gipfel nicht gut vorbereitet ist. Alle Hoffnungen können scheitern. Wir brauchen entschlossenes Handeln, wir brauchen Ehrgeiz! Alle Länder, die sich hier getroffen haben, müssen Maßnahmen gegen den Klimawandel durchsetzen."

Auch Joanna Miieszkowicz von der Stiftung Aeris Futuro ist skeptisch: "Länder auf der ganzen Welt sollten sich von fossilen Brennstoffen, von der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas verabschieden. Und umstellen auf erneuerbare Energiequellen. Wir haben bereits Technologien und gute Ideen. Tatsächlich fehlt nur der gute Wille der Staaten, sie auch umzusetzen."

Jedoch sind die globalen Kohlendioxidemissionen im vergangenen Jahr gestiegen - und das, nachdem sie drei Jahre lang stabil waren.

Leszek Kabłak von Euronews gab einen Ausblick: "Die Länder müssen ihre Anstrengungen verdreifachen, denn eine Fortsetzung der aktuellen Situation bedeutet eine weitere Erwärmung um etwa 3 °C bis zum Ende des Jahrhunderts."

Auf Twitter schrieb der UN-Generalsekretär António Guterres, dass vor allem die jüngere Generation dabei helfen kann, die Klimaziele zu erreichen.

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