Die Hauptverdächtigen im Goldschmuggelfall in Griechenland könnten bald frei gelassen werden. Die griechische Staatsanwaltschaft hat die Hauptanklage gegen sie fallen gelassen.
Überraschende Wende im Fall des aufgeflogenen Goldschmuggelrings: Die griechischen Steuerbehörden haben am Dienstag die bisherige Hauptanklage fallen gelassen. Acht Hauptverdächtige, die sich in Untersuchungshaft befinden, sollen demnach freigelassen werden.
Der Leiter der Athener Staatsanwaltschaft soll den Fall nun untersuchen, um festzustellen, ob die Verdächtigen noch wegen anderer Vorwürfe wie der Gründung einer kriminellen Vereinigung oder der Geldwäsche angeklagt werden können.
Der Anwalt eines der Verdächtigen, Alexis Kougias, bezeichnete das als Willkür, sein Mandant sei unschuldig.
"Einige denken vielleicht, dass sie das Justizsystem für ihre eigenen Interessen nutzen können. Aber es ist völlig klar, dass die griechische Justiz am Ende richtig entscheiden wird."
In Griechenland hatte die Polizei ein illegales Goldhandelsnetz aufgedeckt. Gegen elf Verdächtige wurde Anklage erhoben. Sie sollen als Pfandleiher große Mengen an Gold in Nachbarländer wie die Türkei geschmuggelt haben.
Während der Finanzkrise in Griechenland waren Pfandleiher für viele Griechen ein Rettungsanker. Um Rechnungen bezahlen zu können, versetzten sie ihren Schmuck oder wertvolle Münzen.