In Lima fordern die Menschen, dass Generalstaatsanwalt Chávarry sein Amt niederlegt. Er hatte zuvor zwei Staatsanwälte abgesetzt, die wegen des "Lava Jato"-Korruptionsskandals ermittelt haben.
In Peru haben Tausende Menschen mit einem Protestmarsch den Rücktritt des Generalstaatsanwaltes Pedro Chávarry gefordert.
Dieser hatte zwei Staatsanwälte von Ermittlungen zur Operation "Lava Jato" abgezogen, einem milliardenschweren Korruptionsskandal in Brasilien, in den auch hochrangige peruanische Politiker verwickelt sind, darunter die ehemaligen Präsidenten Alejandro Toledo, Alan García, Ollanta Humala, Pedro Pablo Kuczynski sowie die Oppositionsführerin Keiko Fujimori. Diese sollen vom brasilianischen Bauunternehmen Odebrecht Bestechungsgelder in Millionenhöhe erhalten haben.
Generalstaatsanwaltschaft rudert zurück
Zwar hat die Generalstaatsanwaltschaft inzwischen verkündet, dass Chávarry seine Entscheidung revidiert hat, die Menschen wollen ihn trotzdem gehen sehen.
Der peruanische Präsident Martín Vizcarra hatte zuvor angekündigt, alles tun zu wollen, um die beiden Staatsanwälte zurückzuholen.
"Wir sind hier, um öffentlich unsere Ablehnung auszudrücken gegen die Versuche von Chávarry, die beiden Staatsanwälte Vela und Pérez von den 'Lava Jato'-Ermittlungen abzuziehen", sagt Carlos Rivera, ein Teilnehmer an der Demonstration.
Sandra de la Cruz, Demonstrantin glaubt, "dass eine organisierte öffentliche Mobilmachung Generalstaatsanwalt Chávarry absetzen kann, wenn er nicht zurücktritt oder nicht vom Kongress abgezogen wird".
Der Präsident will Chávarry absetzen
Vizcarra hat Chávarry mehrfach aufgefordert, sein Amt niederzulegen. Doch gemäß der Verfassung kann nur der Kongress den Generalstaatsanwalt absetzen.
Er überbrachte dem Kongress deshalb diese Woche persönlich die Forderung, den Notstand über das Büro der Generalstaatsanwaltschaft zu verhängen, um es komplett umzustrukturieren.
Anti-Korruptions-Helden
Die beiden Staatsanwälte Rafael Vela und José Domingo Pérez werden als Anti-Korruptions-Helden gefeiert. Sie hatten im Dezember eine Vereinbarung mit Odebrecht erzielt, das zugegeben hat, die Politiker bestochen zu haben.