Kriegsverbrechen: Lebenslange Haft für Radovan Karadžić (73)

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Im Berufungsverfahren haben die Richter in Den Haag die Klagen von Karadžić abgeschmettert.

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Im Berufungsprozess gegen Radovan Karadžić hat das Gericht in Den Haag den ehemaligen Serbenführer zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei der Urteilsverkündung an diesem Mittwoch gab es Applaus der anwesenden Opfer.

Der ehemalige Präsident der serbischen Teilrepublik von Bosnien und Herzegowina wird beschuldigt, für den Völkermord in Srebrenica im Jahr 1995 verantwortlich zu sein. 8000 Muslime wurden damals ermordet von serbischen Einheiten unter General Ratko Mladić. Karadžić wird vorgeworfen, politisch verantwortlich für die Tat zu sein. Auch die Belagerung von Sarajevo war wieder Thema vor dem Tribunal. 1425 Tage lang belagerten bosnische Serben die Stadt, mehr als 10000 Menschen wurden in dieser Zeit getötet, darunter zahlreiche Kinder.

Bereits 2016 war der heute 73 Jahre alte Karadžić zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Dagegen hatte er Berufung eingelegt. Zwar hat er zugegeben, er habe Srebrenica einnehmen wollen. Von den Morden habe er aber nichts gewusst.

Die Urteilsverkündung wurde mit 30 Minuten Verzögerung übertragen. Hintergrund ist mutmaßlich, dass sich vor zwei Jahren der verurteilte Kriegsverbrecher Slobodan Praljak vor laufender Kamera nach der Urteilsverkündung das Leben nahm. Solche Vorfälle sollen durch die Verzögerung unterbunden werden.

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