Der EU-Chefunterhändler für den Brexit, Michel Barnier, warnte, eine No-Deal-Lösung sei gegenwärtig wahrscheinlich.Zeit und Energiue müssten jetzt in eine "posi´tive Agenda" fließen.
In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen die EU und Großbritannien, einen ungeregelten Brexit in zehn Tagen abzuwenden. Der Brexit-Unterhändler der Europäischen Union, Michel Barnier, warnte, die Gefahr eines EU-Austritts ohne Vertrag wachse von Tag zu Tag. Doch es gebe immer noch Auswege, wenn das britische Unterhaus den Austrittsvertrag billige.
Barnier sagte ferner: "Heute, in der Lage, in der wir uns befinden, ist eine No-Deal-Lösung wahrscheinlich. Ich habe die Verantwortung, Ihnen die Wahrheit zu sagen. Aber wir müssen uns vorbereiten und haben uns seit Monaten vorbereitet. Der Brexit hat die europäische Agenda in den vergangenen Monaten monopolisiert. Das hat viel Zeit und Energie gekostet. Diese Zeit und Energie müssen wier meiner Meinung nach jetzt einer positiven Agenda widmen."
Die EU-Staaten scheinen ob der andauernden Blockadehaltung des britischen Unterhauses genervt. Barnier kritisierte Brexit-Hardliner wie Nigel Farage: "Diese Menschen wollen die Europäische Union von innen heraus zerstören. Andere versuchen es von außerhalb. Deshalb meine ich, dass wir uns um die EU kümmern müssen, auch wenn das zu Reformen führt."
Der Brexit-Chefunterhändler des Europaparlaments, Guy Verhofstadt erklärte über Twitter, das (britische) Unterhaus habe sich erneut gegen alle Optionen entschieden. Ein harter Brexit sei fast unvermeidbar geworden. Am Mittwoch habe das Vereinigte Königreich die letzte Chance, die Blockade zu durchbrechen - oder in den Abgrund zu blicken."
Gibt es keine Einigung, bleiben zwei Möglichkeiten. Ein chaotischer EU-Austritt am 12. April oder eine lange Brexit-Verschiebung mit einer Teilnahme Großbritanniens an der Europawahl Ende Mai.