Schulfest in Bayern wegen Ramadan verschoben: "Viele unschöne Mails"

Schulfest in Bayern wegen Ramadan verschoben: "Viele unschöne Mails"
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Von Euronews
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Eine Schule in Aschaffenburg hat ein Schulfest verschoben, weil wegen des Ramadan viele nicht kommen konnten. Jetzt berichtet die Schulleitung von "einer Vielzahl unschöner E-Mails und Telefonanrufe" - und die AfD versucht die Geschichte für ihre Zwecke zu nutzen.

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Eine Schule im bayrischen Aschaffenburg hat ihr für Mitte Mai geplantes Fest "Gemeinsam feiern" verschoben, weil viele Eltern und SchülerInnen wegen des Fastenmonats Ramadan nicht teilnehmen konnten. Auf der Internetseite der Fröbel-Förderschule, in der laut vom BR zitierten Schulleiter etwa ein Drittel der SchülerInnen Muslime sind, ist von "einer Vielzahl unschöner E-Mails und Telefonanrufe" die Rede.

Für das ursprünglich am 18. Mai vorgesehenen Schulfest war ein internationales Buffet geplant. Zu diesem Termin können aber gläubige Muslime im Fastenmonat Ramadan nicht mitmachen.

Im Internet versucht die AfD, die Verschiebung des Schulfests für ihre Zwecke zu nutzen. So schreibt derAfD-Spitzenkandidat für die Europawahl Jörg Meuthen aufTwitter vom "bisher noch christlich geprägten Bayern", er meint, es sei "Zeit fur die AfD". Wie Meuthen teilen auch andere AfD-Politiker den Artikel der "Jungen Freiheit", einem Magazin der sogenannten "neuen Rechten".

"Miteinander - nicht Gegeneinander"

Inzwischen erklärt die Fröbelschule Aschaffenburg, dass es vor allem darum gehe, gemeinsam zu feiern. Im Internet schreibt die Schule:

"Miteinander leben und lernen - das ist der Leitsatz unserer Schule.

Unser geplantes internes Schulfest (Schüler/innen und Angehörige) stand unter dem Motto

Gemeinsam feiern

Dazu wollten die Eltern etwas zu einem internationalen Buffet beitragen.

Wir wären keine Schulgemeinschaft wenn wir dabei anders Gläubige ausschließen würden.

Nachdem wir eine Vielzahl unschöner E-Mails und Telefonanrufe erhalten haben, ist zur Zeit der Anrufbeantworter eingeschaltet. Bitte haben Sie dafür Verständnis.

Wir leben Miteinander - nicht Gegeneinander!"

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