May-Nachfolge: Kandidaten legen ihre Brexit-Strategie dar

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In Großbritannien nimmt der Kampf um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May an Fahrt auf. Die Kandidaten wetteifern um die beste Brexit-Strategie.

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In Großbritannien nimmt der Kampf um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May an Fahrt auf. Am Montag wurden die zehn BewerberInnen offiziell nominiert. Eine der zwei Frauen im Rennen ist die frühere Ministerin für Parlamentsfragen Andrea Leadsom. Sie will die EU unter allen Umständen in der gesetzten Frist verlassen. "Meiner Ansicht nach muss der oder die nächste Premierministerin einen klaren Plan für einen geregelten Austritt bis Ende Oktober haben", so Leadsom. "Sie müssen in der Lage sein zu verhandeln und vor allem müssen sie eine positive, aufbauende Vision für das nächste Kapitel in der großartigen Geschichte unserer Nation haben. Das alles kann ich dem Vereinigten Königreich anbieten."

Auch für Innenminister Sajid Javid steht die Oktoberdeadline. Bis dahin wolle er versuchen, Punkte des Austrittsabkommens neu zu verhandeln. Darunter der Backstop, der die Rückkehr einer Grenze zwischen Nordirland und Irland verhindern soll. Javid sagte, es solle eine "digitalisierte" Grenze geben, die ohne Kontrollinfrastruktur auskomme. Großbritannien werde dafür aufkommen. Zudem zeigte er sich offen in der Migrationsfrage. So könnten für London nach dem Brexit spezielle Regeln gelten. Javid: "Ich habe das bereits sehr klar gesagt. Ich werde mich darauf konzentrieren, einen Deal zu erreichen, aber wenn wir Ende Oktober die Wahl zwischen einem No-Deal-Brexit und gar keinem Brexit haben, dann wähle ich den No-Deal-Brexit."

Der ehemalige Außenminister Boris Johnson gilt als Favorit unter den Bewerbern. Auch für ihn ist die Brexit-Frist gesetzt, Deal oder kein Deal. Er drohte der EU zudem damit, die Austrittsrechnung nicht zu zahlen, sollte Brüssel das Austrittsabkommen nicht nachverhandeln wollen. Die EU hat das bisher strikt abgelehnt - und will auch weiter nicht einlenken, so Sprecher Margaritis Schinas in Brüssel. Die Kommission habe erfolgreich verhandelt und das Abkommen sei von allen Mitgliedsstaaten bestätigt worden. Die Wahl eines neuen Premiers werde das selbstverständlich nicht ändern.

Das Verfahren um die Ablösung an der Parteispitze der Tories ist in zwei Phasen geteilt. In den kommenden zwei Wochen wird das Feld der Kandidaten für den Tory-Parteivorsitz in insgesamt vier Wahlgängen auf zwei reduziert. Diese treten dann in einer Urwahl gegeneinander an. Bis Ende Juli soll der oder die Siegerin feststehen, der oder die May dann auch als RegierungschefIn ablösen soll.

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