Auf der Regionalkonferenz der Tories in Birmingham kommt auch der nächtliche Polizeieinsatz bei den Johnsons zur Sprache.
Der Favorit im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierminister Theresa May, Boris Johnson, hält Neuverhandlungen mit der EU für möglich. Das sagte er auf der Regionalkonferenz der Tories in Birmingham. Nachverhandlungen lehnt Brüssel jedoch kategorisch ab.
Johnson wiederholte, notalls die bereits vereinbarte Zahlung der Abschlussrechnung über etwa 45 Milliarden Euro zu verweigern.
Polizeieinsatz bei den Johnsons
Keine Angaben wollte Johnson vor den Tory-Mitgliedern in Birmingham auf die Frage des Moderators nach dem nächtlichen Polizeieinsatz vor seiner Wohnung geben. Nachbarn hatten die Polizei verständigt, nachdem laute Schreie zu hören waren.
Moderator Iain Dale: "Hat das Privatleben einer Person Bedeutung, wenn es um die Fähigkeit geht, das Amt des Premierministers auszuüben?"
Johnson antowrtete ausweichend: "Ich habe verusucht darauf ausführlich zu antworten. Die Menschen wollen wissen, ob ich den Willen und den Mut habe, zu meinen Überzeugungen zu stehen und es bedarf jetzt jede Menge Entschlossenheit. Natürlich dürfen sich die Menschen Gedanken über meine Eignung machen, das ist eine berechtigte Frage."
Jeremy Hunt unter Zugzwang
In Birmingham präsentierten sich Johnson und sein Konkurrent Jeremy Hunt erstmals der Parteibasis. Bis Ende Juli sollen an die 160. 000 Mitglieder der Konservativen Partei per Briefwahl über den neuen Parteichef und damit Premierminister abstimmen.
Hunt sagte, "wenn wir uns dem 31. Oktober nähern und die EU bis dahin keine Anstalten macht, einen besseren Deal auszuhandeln, der es durch die Abgeordnetenkammer schafft und uns nicht in der Zollunion festhält, dann ist es meines Erachtens nach schlimmer, in der EU zu bleiben, als die wirtschaftlichen Folgen eines No Deals abzufedern. In dieser Lage würde ich uns aus der Europäischen Union herausholen."
Hunt sagte ebenfalls, dass er alles tun werde, um einen No Deal-Ausstieg zu vermeiden. Er kündigte an, die Unternehmenssteuer in Großbritannien drastisch zu senken und so Druck auf die EU auszuüben.
Bis zur Stichwahl über die May-Nachfolge treten die beiden Kontrahenten noch in 15 weiteren Regionalkonferenzen im ganzen Land auf.