Genua: Reste der Morandi-Brücke gesprengt

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Sechs Sekunden hat es gedauert und die Unglücksbrücke von Genua war Vergangenheit. Die beiden Pfeiler, die an den Einsturz mit 43 Toten erinnerten, wurden am Morgen gesprengt.

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Sechs Sekunden hat es gedauert und die Unglücksbrücke von Genua war Vergangenheit. Die beiden Pfeiler, die an den Einsturz mit 43 Toten erinnerten, wurden am Morgen gesprengt. Zehntausende Kubikmeter Stahl und Beton stürzen zu Boden. Für kurze Zeit standen die umstehenden Häuser im Staub. Die Bewohner hatten ihre Häuser bereits zuvor verlassen. Sie sollten am Abend zurückkehren können, wenn die Luft wieder rein ist. 

Um den Prozess zu beschleunigen, wurden 4000 Wasserbehälter an den Türmen angebracht. Außerdem sollten zwei 45 Meter lange Bassins auf der Brücke mit gesprengt werden und Wasserkanonen eingesetzt werden, um die Staubbelastung einzuschränken. Insgesamt wurden 3300 Menschen evakuiert. "Ich fahre zur Arbeit, um 19 Uhr komme ich zurück", so Cristino de Jesus, ein Anwohner. "Dann werde ich solange herumfahren, bis ich wieder nach Hause kann", so dieser Anwohner. Sorgen mache er sich nicht. Ein Tag wie jeder andere, ein bisschen seltsam vielleicht, aber so sei es eben."

Der Brückeneinsturz sorgte am Freitag für Fehden zwischen Innenminister Matteo Salvini und Arbeitsminister Luigi di Maio, beide stellvertretende Regierungschefs. Salvini verteidigte den Konzern Atlantia, der hinter dem italienischen Autobahnbetreiber steht, nachdem Di Maio erneut gefordert hatte, Atlantia die Konzession zu entziehen. Seine Partei macht das Unternehmen für den Einsturz verantwortlich. Die Ermittlungen gegen Funktionäre des Konzerns und weitere Personen dauern an.

Den laufenden Wiederaufbau der Morandi-Brücke leitet Stararchitekt Renzo Piano, der ursprünglich aus Genua kommt. Verkehrsminister Danilo Toninelli zufolge soll die neue Brücke im Frühjahr 2020 eingeweiht werden. 

Die Autobahnbrücke war am 14. August zusammengebrochen.

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