Sachsen: Armee kämpft im Wald gegen Borkenkäfer-Plage

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Von Euronews mit dpa, Reuters
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In Sachsen unterstützt die Bundeswehr ab sofort Forstwirte im Kampf gegen Borkenkäfer.

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In Sachsen unterstützt die Bundeswehr ab sofort Forstwirte im Kampf gegen Borkenkäfer. Die Soldaten helfen vor allem dabei, Bäume zu entrinden und schon gefällte Bäume aus dem Wald zu transportieren. Denn diese sind die ideale Grundlage für eine massenhafte Vermehrung der Baumschädlinge.

Forstwirtschaftliche Schäden durch Borkenkäfer

Die 2-8 Milimeter großen Insekten ernähren sich vom Bast der Bäume und zerstören so die Gefäße des Baumes, mit denen Wasser und Nährstoffe transportiert werden. Vor allem der Buchdrucker und der Kupferstecher richten große fortwirtschaftliche Schäden an. Allein in Sachsen belief sich die Summe der Schäden, die auf Borkenkäfer zurückzuführen sind, auf 1,3 Millionen Kubikmeter Holz, erklärte Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt:

"Es ist beginnend schon vom letzten Jahr eine wirkliche Katastrophe. Das muss man so nennen. Wir schlagen in Sachsen jedes Jahr 2,3 oder 2,4 Mio Kubikmeter Holz ein und wir sind jetzt schon bei einem Schaden von über 5 Millionen seit letztem Jahr. 3,9 Millionen betreffen den Sturm und 1,3 Millionen ist der Borkenkäfer."

Deutsche Agrarministerin Klöckner verspricht Nothilfen

Um die durch Klimaveränderungen hervorgerufenene Schäden in deutschen Wäldern und die damit in Zusammenhang stehenden Probleme einzudämmen, trifft Bundesagrarministerin Julia Klöckner an diesem Donnerstag in Berlin mit Vertretern von Interessensverbänden zusammen. Dabei soll es vor allem um Nothilfen für Waldbesitzer gehen, Klöckner hat mehr als als eine halbe Milliarde Euro Hilfen beantragt. Sie fordert zudem ein großes Wiederaufforstungsprogramm mit mehreren Millionen Bäumen.

Klimawandel schuld an der Verbreitung von Schädlingen

Wegen ungünstiger Witterungsbedingungen hatten sich die Borkenkäfer in den vergangenen Jahren rasant ausgebreitet. Stürme im Herbst und im Frühjahr hatten die Menge des Bruchholzes rasant erhöht, auch der Winter war zu mild und trocken. Die Widerstandsfähigkeit der Bäume wurde zudem durch die seit April andauernde Trockenheit geschwächt - ein Kreislauf, bei dem sich vorerst kein Ende abzeichnet.

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