IAA - Eine Branche unter "E"-Zugzwang

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Von Oleksandra Vakulina
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Zum Start der IAA in Frankfurt haben Umweltverbände das Aus für spritschluckende Pseudo-Geländewagen gefordert. Den Herstellern drohen bald Milliardenstrafen, wenn sie die Emissionsvorgaben nicht erfüllen - jetzt müssen sie alltagstaugliche und bezahlbare E-Autos liefern.

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Europas Städte brauchen eine Verkehrswende, denn sie ersticken im doppelten Sinne: am Individualverkehr und den Emissionen, die er verursacht.

Zum Start der IAA, der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt, haben Umweltverbände das Aus für spritschluckende Pseudo-Geländewagen gefordert. Die sind allerdings der Renner bei den Autokäufern, praktisch jeder Hersteller setzt auf SUVs in der Produktpalette - und die Verkaufszahlen bestätigen den Trend.

Allerdings wächst gleichzeitig der Druck auf die Hersteller durch die strengen Klimaziele der EU: die Vorgaben zur Schadstoffminderung lassen sich mit den dicken Kisten nicht erreichen. Das gleiche gilt für Luxus- Hybride oder Technologieträger, mit denen die Konzerne wiederum kein Geld verdienen können.

James Attwood, Redakteur beiAutocar:

"Der große Trend auf der IAA sind Elektroautos. Dieses Jahr können wir richtig sehen, wie die großen Hersteller Elektroautos für den Massenmarkt zeigen. Volkswagen mit dem ID.3, Porsche mit dem Taycan, Honda hat den e, die Serienversion eines wirklich niedlichen Prototyps, ein richtiger elektrischer Flitzer, der Spaß macht und gut für die Stadt ist, und dann sind da noch Renault und Peugeot und all die anderen, die vollelektrische Autos und Konzepte zeigen."

Erst haben die Hersteller die e-Mobilität lange verschlafen, und ihre ersten Angebote wurden dann von den Kunden nicht sonderlich gut angenommen - zu teuer, zu unpraktisch. 

Ferdinand Dudenhöffer, Branchenexperte:

"Elektroautos kommen nicht auf den Markt, weil die Menschen sie unbedingt wollen, sondern weil die EU-Kommission CO2-Ziele gesetzt hat, die nur mit Elektroautos erreicht werden können."

Ab 2020 dürfen Neuwagen nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, 2025 nochmal minus 15 Prozent, und 2030 sollen es dann weitere knapp 40 Prozent weniger CO2 Ausstoß sein.

Für die Automobilhersteller wird es eng - die in den letzten Jahren gezeigten E-Autos waren weder konkurrenzfähig noch wirtschaftlich sinnvoll für die Hersteller - es waren grüne Feigenblätter. Den Herstellern drohen bald Milliardenstrafen, wenn sie die Emissionsvorgaben nicht erfüllen - jetzt müssen sie alltagstaugliche und bezahlbare E-Autos liefern.

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