Streik gegen Rentenreform - Paris lahmgelegt

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Von Olivier Peguy
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Der französische Rentenrat schätzt, dass es im Jahr 2025 in allen Rentenkassen zusammen ein Loch von etwa 14,5 Milliarden Euro geben werde. Sicher ist, dass in Zukunft alle Franzosen länger arbeiten werden.

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Die Pendler von Paris hatten massive Schwierigkeiten, zur Arbeit zu kommen - zehn von 16 Metrolinien und Busse dazu wurden bestreikt. Laut Gewerkschaften haben 90 Prozent der Lokführer die Arbeit niedergelegt, denn Präsident Emmanuel Macron will 42 verschiedene Rentensysteme zusammenlegen, und das würde deutliche Abstriche bringen, fürchten sie.

Jean-Christophe Delprat arbeitet bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben

"Es gibt keine Privilegien bei uns, es stimmt, was die Medien sagen. Wir haben ein spezielles Rentensystem, das heisst, wir können etwas früher in den Ruhestand gehen, aber das ist nur ein Ausgleich für die schwierigen Arbeitsbedingungen, die wir tagtäglich im öffentlichen Dienst erleben.

Ihr spezielles Rentensystem ermöglicht es Lokführern und einigen anderen Berufen bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben, bei voller Rente mit 52 Jahren in den Ruhestand zu gehen – 10 Jahre früher als üblich.

Französische Renten - kompliziert und bald pleite

Der französische Rentenrat schätzt, dass es im Jahr 2025 in allen Rentenkassen zusammen ein Loch von etwa 14,5 Milliarden Euro geben werde. Sicher ist, dass in Zukunft alle Franzosen länger arbeiten werden. Das Rentenalter könnte in Zukunft also auch für Lokführer bei 62 oder sogar 64 Jahren liegen.

Paris und die Lokführer sind nur Anfang als Folge der angekündigten Rentenreform. Anfang der Woche sollen dann Anwälte, Ärzte, Krankenschwestern und Piloten streiken. Und die Gewerkschaften wollen Demonstrationen gegen die Rentenreform organisieren.

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