Aktueller Klimawandel-Report: August war der 2.-wärmste aller Zeiten

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Von Jeremy Wilks
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In der ersten Folge der neuen Serie über den Klimawandel 'Climate Now' geht es darum, wie die Gletscher der Alpen abschmelzen und welche langfristigen Auswirkungen die Wildbrände im Amazonasgebiet haben werden.

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In der ersten Folge der neuen Serie über den Klimawandel 'Climate Now' geht es darum, wie die Gletscher der Alpen abschmelzen und welche langfristigen Auswirkungen die Wildbrände im Amazonasgebiet haben werden.

Ein Blick auf die neuesten Daten des Copernicus-Service zum Klimawandel zeigt, dass wir weltweit den zweitwärmsten August aller Zeiten erlebt haben, mit Temperaturen von 1,2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Durchschnitt. Es war deutlich trockener als sonst auf der iberischen Halbinsel, in Frankreich, Benelux, Norddeutschland und Polen. Während es in Kanada sehr viel feuchter war als sonst, war es in Sibirien überdurchschnittlich trocken. Diese Trockenheit trug zu den anhaltenden Waldbränden in Sibirien bei.

Ein anderes großes Thema im August waren die Waldbrände im Amazonasgebiet. Professor Martin Wooster, ein Experte für den Zusammenhang zwischen Waldbränden und Klima, erklärt, weshalb die Brände Auswirkungen auf das Klima haben können: "Wenn Wald - der viel Kohlenstoff pro Flächeneinheit speichert - gefällt wird oder verbrennt, wird er in der Regel durch Gras- oder Ackerland ersetzt, das viel weniger Kohlenstoff speichert. Es ist also eine Freisetzung von Kohlenstoff in Form von CO2 in die Atmosphäre, und CO2 ist der Haupttreiber für den Klimawandel. Insofern können diese Brände einen Einfluss auf den Klimawandel haben."

Die sieben globalen Klimaindikatoren zeigen einen langfristigen Trend eines sich erwärmenden Planeten auf, mit steigenden Treibhausgasen und steigendem Meeresspiegel. Betrachtet man einen dieser Indikatoren genauer, sieht man, dass eine repräsentative Anzahl von Gletschern seit Ende der 1950er Jahre in ihrer Masse geschrumpft ist. Dreitausend Meter über dem Meeresspiegel, hoch über dem Skigebiet Crans-Montana, überprüfen Wissenschaftler aus Züricher die Aktivität der Gletscher.

Der 'Plaine Morte' ist ein ziemlich großer Gletscher in der Schweiz, ein Plateau-Gletscher, er ist also flach, liegt wie in einer riesigen Badewanne und hat keine Gletscherzunge. Wie alle Alpengletscher wird auch der 'Plaine Morte' immer kleiner. In den letzten 30 Jahren hat er fast 50 Meter an Höhe verloren. In den letzten zehl bis elf Monaten waren es einen Meter 40. Mit einem einfachen und zuverlässigen Eispolsystem messen die Wissenschaftler regelmäßig, wie stark das Eis schmilzt.

Matthias Huss, Gletscherforscher an der ETH Zürich: "Wir hatten genug Schnee. In den letzten beiden Wintern gab es extreme Schneemengen. An diesem Ort hatten wir im April und Mai mehr als 5 Meter Schnee. Wir dachten eigentlich, dass das endlich ausreichen würde, damit der Gletscher wieder etwas an Masse gewinnen kann. Aber das war nicht der Fall. Die Temperaturen im Sommer waren so hoch, dass alles geschmolzen ist, und jetzt schmilzt das Eis und der Gletscher verliert Masse."

Überall hört man das Geräusch von Eis, das zu Wasser schmilzt, es plätschert. Der Grund: Es ist einfach zu warm. Über 500 Schweizer Gletscher sind seit 1850 verschwunden. Bis zum Ende des Jahrhunderts sollen mindestens zwei Drittel aller Alpengletscher verschwunden sein, sagen Prognosen.

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